Inschriftenkatalog: Landkreis Weissenfels

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 62: Weißenfels (Landkreis) (2005)

Nr. 183† Großgöhren, Kirche 1591

Beschreibung

Ehemals größte Glocke der Kirche (Schlagton es) mit Funktionsbezeichnung und Gießervermerk als Glockenrede (A) sowie Namen (B), nach 1917 verlorengegangen.1) A und B übereinander angebracht; die Art der Schriftausführung und die Dekoration der Glocke nicht überliefert.

Nach BKD Prov. Sachsen 8.

Maße: D.: 124 cm.

Schriftart(en): Kapitalis (?).2)

  1. A

    IN GROSENGOERA HANG ICHMEINEN KLANGK GEBE ICHALLEN CHRISTEN RVF ICHMELCHIOR MOERINGK ZV ERFFVRT GOS MICH MDXCIa)

  2. B

    DIE ZEIT WAR DER EHRWIRGE VND WOHLGELARTE GEORGIVSLANGE PFARHER VND HANS KRAVS MELCHIOR GRABENERb)ALTARLEVT

Versmaß: Deutsche Reimverse (A).

Kommentar

Die Glocke fertigte eine der führenden mitteldeutschen Bronzegießereien dieser Zeit, von der mehrere Glocken im Bearbeitungsgebiet erhalten sind.3) Georg Lange war von 1566 bis 1601 Pfarrer in Großgöhren.4) Über die Altarleute ist nichts bekannt.

Textkritischer Apparat

  1. MDXCI] Anno MDXCI Bürger.
  2. GRABENER] Grübner Bürger.

Anmerkungen

  1. Die Glocke war bei der Glockenablieferung 1917 am Ort verblieben (Glockenerfassung 1917, o. S.).
  2. Von dem inschriftlich bezeugten Gießer Melchior Möring sind nur Glocken mit Kapitalis-Inschriften überliefert. Die Inschrift wird zudem von Burkhardt und Küstermann (BKD Prov. Sachsen 8, S. 47) in Großbuchstaben wiedergegeben.
  3. Zur Möring-Werkstatt vgl. Nr. 186.
  4. Dietmann 4, 1755, S. 1094.

Nachweise

  1. Bürger, Teil 3, S. 112 (unvollständig und in einer zeitgenössischen Gepflogenheiten angepaßten Schreibweise).
  2. BKD Prov. Sachsen 8, S. 47.

Zitierhinweis:
DI 62, Weißenfels (Landkreis), Nr. 183† (Franz Jäger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di062l001k0018304.