Inschriftenkatalog: Landkreis Weissenfels

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 62: Weißenfels (Landkreis) (2005)

Nr. 176† Plennschütz, Kirchhof 1585

Beschreibung

„Leichstein“ (d. i. Grabplatte oder Epitaph) mit Sterbevermerk des Tilo von Seebach, heute verloren. Die Schriftform ist nicht überliefert.

Nach Büttner.

  1. A(nno) 1585. ist der Gestrenge und Ehren Vheste Tilo von Seebach auf Plotha verstorben, seines Alters 60. Jahr.

Kommentar

Der Sterbevermerk folgt dem üblichen Formular,1) ist aber wohl unvollständig und in teilweise modernisierter Schreibung überliefert. Es fehlen der Todestag, das den Stand des Verstorbenen bezeichnende, allerdings nicht immer verwendete Attribut „edel“ und der abschließende Segenswunsch.

Tilo von Seebach war Schösser (Verwalter) des säkularisierten Klosters St. Georg bei Naumburg und Amtsschösser zu Zeitz.2) 1574/75 diente er als Hofmeister Sidonia von Sachsen (gestorben 1575), der in Weißenfels residierenden Gemahlin Herzog Erichs II. von Braunschweig-Calenberg.3) Er besaß das Gut in dem unmittelbar an Plennschütz grenzenden Dorf Plotha, in dem es keine Kirche gab (und gibt). Der Kirche in Plennschütz, deren Patronatsherr er war,4) stiftete er ein Altarretabel.5)

Anmerkungen

  1. Vgl. Nr. 150.
  2. Köster/Hoppe 1927, S. 413. Die Besitzungen des ehemaligen Benediktinerklosters bei Naumburg waren 1544 in ein Amt umgewandelt worden (Krottenschmidt 1891, S. 92). Das 1564 gebildete Amt Zeitz bestand vor allem aus dem ehemals bischöflichen Besitz im Weichbild von Zeitz und den Besitzungen des ehemaligen Benediktinerklosters Bosau bei Zeitz (Wießner 1, 1997, S. 683).
  3. Kühn 2001, S. 40. Zu Sidonia von Sachsen vgl. a. Posse 1994, Taf. 28 und Nr. 165. Der Hofmeister hatte die Aufsicht über die Hofhaltung und das Hofgesinde der fürstlichen Familie (Haberkern/Wallach 1, 1980, S. 291).
  4. Otto 1796, S. 397.
  5. Vgl. Nr. 156.

Nachweise

  1. Büttner, Teil 1, S. 422 (wohl unvollständig).

Zitierhinweis:
DI 62, Weißenfels (Landkreis), Nr. 176† (Franz Jäger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di062l001k0017609.