Inschriftenkatalog: Landkreis Weissenfels

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 62: Weißenfels (Landkreis) (2005)

Nr. 172† Lützen, St. Viti 1582

Beschreibung

Epitaph für Maria Beckmann mit Totenlob, biographischen Angaben, Setzungsvermerk und Segenswunsch, einst an der Nordseite der Kirche aufgestellt.1) Schriftform und Gestaltung unbekannt.

Nach Bürger.

  1. Mariae Beckmannae, Burckhardi Beckmanni, olim urb(is)a) Islebiae praefecti, Honestae F(iliae) Matronae pietatis studio et veneratione Dei spectatae, quae cum in matrimonio vixisset an(nos) XXXV. liberis susceptis XVI. placide in christo obiit aetatis an(no) 53. Chri(sti) vero (15)82.b) D(ie) VII. M(ensis) Jun(ii) M(agister) Balthasar Kaempff Eccless(iae)c) Lucens(is) an(nos) 35. Pastor, conjugi cariss(imae) H(oc) M(onumentum) F(ieri) C(uravit) comittens Dei Misericordiae animam et corpus ipsius spe resurrectionis et vitae aeternae, amen. 1582

Übersetzung:

Für Maria Beckmann, die ehrsame Tochter des Burkhard Beckmann, einst Stadtvogt der Stadt Eisleben, der wegen (ihres) frommen Strebens und (ihrer) Gottesfurcht angesehenen Hausfrau, die, als sie 35 Jahre in der Ehe gelebt und 16 Kinder empfangen hatte, (im Jahre) Christi 1582, am 7. Tag des Monats Juni im 53. Jahr (ihres) Alters sanft in Christus verstarb. Für sie, seine geliebte Gattin, hat Magister Balthasar Kempff, seit 35 Jahren Pastor der Kirche zu Lützen, dieses Denkmal errichten lassen, ihre Seele und (ihren) Körper der Barmherzigkeit Gottes anvertrauend, in der Hoffnung auf die Auferstehung und das ewige Leben, Amen. 1582.

Kommentar

Als Kürzungszeichen stehen bis auf eine Ausnahme Punkte auf der Grundlinie. Die Zeichensetzung ist sonst unsicher, da im Manuskript nicht immer klar erkennbar. Maria Beckmann hatte 1547 geheiratet, von 1548 bis 1564 13 Kinder geboren und allein im Pestjahr 1566 6 Kinder verloren.2) Marias Vater Burckhard Beckmann war Bürgermeister (= Stadtvogt) gewesen.3)

Textkritischer Apparat

  1. urbis] Kürzung durch Doppelpunkt.
  2. 1582] Typische Minderzahl; kein Kürzungszeichen.
  3. Ecclessiae] Sic!

Anmerkungen

  1. Das Epitaph befand sich neben der Gedächtnisinschrift für den Gemahl der Verstorbenen, den Pfarrer Balthasar Kempff d. Ä., die neben der „Fürsten-Capelle“, d. h. an der Nordseite der Kirche angebracht war (Bürger, Teil 2, S. 100; vgl. a. Nr. 181).
  2. Voccius 1913, S. 10 f.
  3. Grössler 1883, S. 7; vgl. a. S. 3.

Nachweise

  1. Bürger, Teil 2, S. 100.

Zitierhinweis:
DI 62, Weißenfels (Landkreis), Nr. 172† (Franz Jäger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di062l001k0017201.