Inschriftenkatalog: Landkreis Weissenfels

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 62: Weißenfels (Landkreis) (2005)

Nr. 138† Weißenfels, Markt 5 vor 1553 (?)

Beschreibung

Devise am ehemaligen „Fürstlichen Ampthauß“ (Büttner); Art der Ausführung und Anbringungsort nicht überliefert.

Nach Büttner.

  1. Verbum Domini manet in aeternum.1)

Übersetzung:

Das Wort des Herrn bleibt in Ewigkeit.

Wappen:
Herzogtum Sachsen2)

Kommentar

Das Haus wurde von dem sächsischen Hofrat und Oberhauptmann von Thüringen, Christoph von Werthern (1512–1566), erbaut, 1553 als Freihaus privilegiert3) und diente im 17. Jh. mehrfach als Amtssitz der Amtsvögte von Weißenfels.4) Nach dem Amtsvogt Johann Balthasar Fälckner wurde es auch das „alte Fölknersche Haus“ genannt.5) Das Gebäude erfuhr im späten 19. Jh. eine tiefgreifende Umgestaltung, bei der wahrscheinlich auch die noch 1873 vorhandene Inschrift verlorenging. Die Bautätigkeit in der Mitte des 16. Jh. bezeugt das heute noch erhaltene Sitznischenportal des Hauses mit dem herzoglich-sächsischen Wappen an den Nischenbaldachinen. Die protestantische Devise, die zur mutmaßlichen Entstehungszeit des Portals häufig als Hausinschrift verwendet wurde,6) ist sicherlich zur gleichen Zeit angebracht worden.

Anmerkungen

  1. 1 Pt 1,25.
  2. Siebmacher I, 1, Taf. 24.
  3. Sturm 1846, S. 141 f. Die bei Büttner überlieferte Bautätigkeit für das Jahr 1592 ist wohl nicht mit einem Neubau gleichzusetzen. Bei Köhler/Seyfried 1994, S. 130 und Dehio 1999, S. 861 das Baujahr 1595 vermerkt. Zu Chr. v. Werthern vgl. Reinhardt 1712, S. 28 f.
  4. Büttner, Teil 2, S. 176 f.; Otto 1796, S. 72 f.
  5. Weißenfelser Kreisblatt 1873, o. S.
  6. Vgl. Nr. 136.

Nachweise

  1. Büttner, Teil 2, S. 176.
  2. Otto 1796, S. 73.
  3. Weißenfelser Kreisblatt 1873, o. S. (nur deutsche Übersetzung).

Zitierhinweis:
DI 62, Weißenfels (Landkreis), Nr. 138† (Franz Jäger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di062l001k0013809.