Inschriftenkatalog: Landkreis Weissenfels

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 62: Weißenfels (Landkreis) (2005)

Nr. 137 Weißenfels, Nikolaistraße 13 (1552?)

Beschreibung

Kräftig profilierte Wandkonsole mit Initialen, die in einem Raum des ersten Obergeschosses zwei Blendbögen trägt. Erhabene Buchstaben auf eingetiefter Schriftzeile; die Buchstaben bei Neufassung durch Überzeichnen der Konturen vergrößert. Auf einem Wulst unter den Buchstaben ein Steinmetzzeichen.1)

Maße: H.: 25 cm; B.: 35,5 cm; T.: 28 cm; Bu.: 4 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

  1. V(ERBVM) · D(OMINI) · M(ANET) · I(N) · AE(TERNVM)2) ·

Übersetzung:

Das Wort des Herrn bleibt in Ewigkeit.

Kommentar

Die Buchstaben zieren Serifen; zwischen den Buchstaben stehen Quadrangel. Das Steinmetzzeichen findet sich noch einmal am Kämpfer des Eckpfeilers derselben Wand. Das Gebäude wurde wohl 1552 erbaut;3) die hier in Initialen wiedergegebene protestantische Devise ist zu dieser Zeit häufig als Hausinschrift verwendet worden.4) 1651 erwarb das Haus der kursächsische Hofkapellmeister Heinrich Schütz (1585–1672), ein Sohn des Weißenfelser Bürgermeisters Christoph Schütz, und bewohnte es bis zu seinem Tod.5)

Anmerkungen

  1. Dasselbe auf einer anderen Konsole desselben Raumes; vgl. Anhang II, Nr. 5.
  2. 1 Pt 1,25.
  3. Köhler/Seyfried 1994, S. 138. Dagegen Dehio 1976, S. 480: erbaut 1530.
  4. Vgl. Nr. 136. Zur Bedeutung vgl. Nr. 118.
  5. Thielitz 1988, S. 30 f. Zu Heinrich Schütz’ Beziehung zu Weißenfels vgl. a. ADB 33, 1891, S. 753–779, insbesondere S. 753, 756, 766; zu Christoph Schütz vgl. Nr. 130, 189. In dem Haus ist heute eine Heinrich-Schütz-Gedenkstätte eingerichtet.

Nachweise

  1. Weitzmann 1990, S. 38.

Zitierhinweis:
DI 62, Weißenfels (Landkreis), Nr. 137 (Franz Jäger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di062l001k0013702.