Inschriftenkatalog: Landkreis Weissenfels

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 62: Weißenfels (Landkreis) (2005)

Nr. 133(†) Weißenfels, Museum 1547

Beschreibung

Sandsteinrelief mit Kartusche, die ein Medaillon mit Stadtwappen und Wappenbeischrift trägt (A). Auf dem pergamentartig eingerollten unteren Rand der Kartusche eine Jahreszahl (B). Das Relief ursprünglich an dem heute gänzlich untergegangenen Saaltor (Saalstraße/Niemöller-Platz),1) dann am östlichen Eckgebäude am Ausgang der Saalstraße (Nr. 31) angebracht. Die Reliefoberfläche 1987/88 vollständig überarbeitet,2) Text und Schriftform aber durch die Überlieferung in BKD Prov. Sachsen 3 gesichert. Die Buchstaben und Zahlen erhaben, in A auf eingetiefter Schriftzeile.

Maße: H.: 93,5 cm; B.: 73 cm; Bu.: 4,2–6,3 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

SAW Leipzig, Inschriftenkommission (Markus Scholz) [1/1]

  1. A

    STATa) WEISSENFELS

  2. B

    M 5 4 7b)

Wappen:
Stadt Weißenfels3)

Kommentar

Die Schaft-, Bogen- und Balkenenden sind mit Sporen ausgezeichnet. Die Buchstabenkörper haben eine gleichmäßige Strichstärke, aber differierende Größen. A weist einen Deckbalken auf; das W ist in vorliegender Form wohl das Ergebnis der Überarbeitung.

1547 wurden offensichtlich mehrere Stadttore instandgesetzt, denn eine anläßlich einer Umgestaltung im Jahr 1830 angefertigte Inschrift vom (heute verschwundenen) Zeitzer Tor (Große Burgstraße) berichtet, daß auch dieses Tor 1547 umgebaut worden sei.4) Die Erneuerung der Stadttore ist vielleicht schon auf Veranlassung Herzog Augusts von Sachsen geschehen, der Weißenfels zur Residenz auszubauen beabsichtigte.5)

Textkritischer Apparat

  1. STAT] Danach Unterbrechung des Schriftzugs durch ein maßwerkähnliches Ornament im Scheitel des Medaillons.
  2. M547] Für 1547.

Anmerkungen

  1. Zwischen 1820 und 1826 abgerissen (Schäfer 1937, S. 178).
  2. Freundliche Mitteilung von Herrn Maik Sachse, Weißenfels.
  3. Siebmacher I, 4, Taf. 147.
  4. Inschrift auf einer Kupferplatte, die – in einem Metallkästchen geborgen – im Tor eingemauert war und beim Abriß desselben 1861 wieder zutage trat (Weißenfelser Museum, Inv.-Nr. 1041/50). Zum Abbruch des Tores vgl. Sachse 1997, S. 111.
  5. Sturm 1846, S. 198; vgl. a. Einleitung, S. XXVII f. Zur weiteren Geschichte des Saaltores vgl. Nr. 177.

Nachweise

  1. BKD Prov. Sachsen 3, S. 65, 67.

Zitierhinweis:
DI 62, Weißenfels (Landkreis), Nr. 133(†) (Franz Jäger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di062l001k0013304.