Inschriftenkatalog: Landkreis Weissenfels

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 62: Weißenfels (Landkreis) (2005)

Nr. 119† Domsen, Kirche † vor 1539

Beschreibung

Glocke mit Inschrift (Gebet), vermutlich 1850 umgegossen. Schriftform und Art der Schriftausführung nicht überliefert.

Nach Heydenreich.

  1. [- - -] veni in pace [- - -]a)

Übersetzung:

(O König der Herrlichkeit) komme in Frieden (...).

Kommentar

Gustav Heydenreich geht nur auf die beiden mittelalterlichen Glocken des dreiteiligen Geläutes ein.1) Die dritte, 1818 gegossene Glocke verzeichnet erst Gustav Sommer,2) der aber bei seiner Erstinventarisierung 1867 die kleinere der beiden mittelalterlichen Glocken nicht mehr vorfindet. Statt ihrer besitzt die Gemeinde nun eine neue Glocke von 1850, die vermutlich entsprechend damaliger Gepflogenheit unter Verwendung der mittelalterlichen Glocke als Glockenspeise gegossen worden war.

Die Glocke wurde nach dem letzten Auftreten der Inschrift auf einer Glocke im Gebiet der mittleren Saale 15313) und der Einführung der Reformation im albertinischen Sachsen 1539 datiert. Auf nachreformatorischen Glocken ließ sich dieser Spruch oder eine Variante desselben in dem bezeichneten Gebiet bislang nicht nachweisen.

Textkritischer Apparat

  1. Zu ergänzen ist wohl das im Mittelalter verbreitete Glockengebet O rex glorie veni cum pace, hier aber in einer eher seltenen Variante (vgl. DI 34, Bad Kreuznach, Nr. 129).

Anmerkungen

  1. Vgl. a. Nr. 91.
  2. Sommer 1867, S. 322 f.; BKD Prov. Sachsen 3, S. 9.
  3. DI 39 (Lkr. Jena), Nr. 136 (Dienstädt). Zur Bedeutung vgl. Nr. 9.

Nachweise

  1. Heydenreich 1840, S. 244.

Zitierhinweis:
DI 62, Weißenfels (Landkreis), Nr. 119† (Franz Jäger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di062l001k0011901.