Inschriftenkatalog: Landkreis Weissenfels

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 62: Weißenfels (Landkreis) (2005)

Nr. 54† Grunau, Kirche † 1481

Beschreibung

Glocke mit Gebet und Jahresangabe, 1850 umgegossen.1) Die Art der Schriftausführung unbekannt. Unter dem Nomen sacrum eine Kreuzigungsgruppe.2)

Nach BKD Prov. Sachsen 3.

Maße: D.: 85 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

  1. + anno domini milesimoa) cccco lxxxi o rex glorie (chri)steb) veni cum pace

Übersetzung:

Im Jahre des Herrn 1481. O Christus, König der Herrlichkeit, komme mit Frieden.

Kommentar

Die historische Aktennotiz belegt, daß die Glocke schon bei der vermeintlichen Erstinventarisierung durch Gustav Sommer 1867 nicht mehr existierte und alle jüngeren Nachrichten über diese und eine zweite spätmittelalterliche Glocke3) auf die Mitteilungen Heydenreichs von 1840 zurückzuführen sind. Den Akten zufolge ist sie auch nicht die größte, wie BKD Prov. Sachsen 3 schreibt, sondern die kleinste Glocke gewesen (Gewicht: 9 Zentner und 30½ Pfund).4) Ihre Inschrift bringt eine Variante eines verbreiteten Glockengebets.5)

Textkritischer Apparat

  1. milesimo] Sic!
  2. christe] Vor den drei letzten Buchstaben ein Minuskel-x für den griechischen Majuskelbuchstaben Chi. Rho und Jota sind in der Auflösung ergänzt.

Anmerkungen

  1. Notiz im Kirchenarchiv Grunau V/A/9 (1877–1907). Die Kirche wurde 1996–1998 in Vorbereitung des Braunkohleabbaus devastiert (freundliche Mitteilung von Herrn Andreas Ose, Zeitz).
  2. Heydenreich 1840, S. 243.
  3. Vgl. Nr. 85.
  4. Vgl. Anm. 1.
  5. Vgl. Nr. 9.

Nachweise

  1. Heydenreich 1840, S. 243.
  2. Sommer 1867, S. 321.
  3. BKD Prov. Sachsen 3, S. 20.

Zitierhinweis:
DI 62, Weißenfels (Landkreis), Nr. 54† (Franz Jäger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di062l001k0005408.