Inschriftenkatalog: Landkreis Weissenfels

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 62: Weißenfels (Landkreis) (2005)

Nr. 33† Weißenfels, St. Mariae 1439

Beschreibung

„Mittel-“ oder „Bet-Stunden Glocke“1) mit Heiligennamen, Jahresangabe und Anrufung, vermutlich beim Brand des Kirchturms 1718 zugrunde gegangen. Schriftform und Art der Schriftausführung unbekannt.

Nach Büttner.

  1. + Dorothea + A(nno)a) m. cccc. xxxix. Hilff Gott. Maria beroth.

Wappen:
Bistum Naumburg2)

Kommentar

Die Glocke war der hl. Dorothea geweiht. beroth (= berate, Imperativ von beraten) ist hier in dem Sinn gebraucht, daß Maria für den oder die Bittsteller sorgen möge.3) Die deutschsprachige Anrufungsformel hat als Glockeninschrift, wie eine Durchsicht der geläufigen Inschriftensammlungen erweist, wohl erst in der ersten Hälfte des 15. Jh. Verbreitung gefunden.4)

Textkritischer Apparat

  1. Anno] Kürzung durch Punkt.

Anmerkungen

  1. Büttner, Teil 2, S. 91.
  2. Siebmacher I, 5, 1, Taf. 65.
  3. Vgl. Grimm 1, 1854, Sp. 1487 f.; Benecke 2, 1863, S. 579 f.; Lexer 1, 1872, Sp. 184; Goebel/Reichmann III, 3, 1999, Sp. 1340–1344.
  4. So auch Otte 1843, S. 199 in Auswertung der auf den Harz und Nordthüringen konzentrierten Inschriftensammlung von August Varges. Vgl. Walter 1913, S. 168 ff. Die bei Walter mitgeteilte, früheste derartige Inschrift von 1212 ist vermutlich falsch bezeugt (freundliche Mitteilung von Dr. Rüdiger Fuchs, Mainz).

Nachweise

  1. Büttner, Teil 2, S. 91.
  2. Schieferdecker 1703, S. 19 f.
  3. Otto 1796, S. 52.

Zitierhinweis:
DI 62, Weißenfels (Landkreis), Nr. 33† (Franz Jäger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di062l001k0003309.