Inschriftenkatalog: Die Inschriften des Landkreises Weilheim-Schongau

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 84: Lkr. Weilheim-Schongau (2012)

Nr. 330(†) St. Georg, Gde. Peißenberg, Kapelle St. Georg 1647

Beschreibung

Stifterinschrift des Leonhard Lengger und seiner Frau Elisabeth auf einem Tafelbild1). Über der Eingangstüre an der Südseite der Kapelle. Öl auf Holz. Querrechteckiges Bild. In zwei Zonen geteilt. Oben, in der Mitte auf dem Pferd sitzender Hl. Georg den Drachen bekämpfend. Links davon Maria mit dem Jesuskind, rechts davon der Hl. Leonhard. Im unteren Teil knien links von einem Kruzifix mit Titulus (I) der Stifter, dahinter vier Söhne, wovon einer durch ein Kreuz über dem Kopf als bereits verstorben gekennzeichnet ist. Rechts vom Kruzifix die Stifterin und fünf Töchter. Im Hintergrund der Darstellung – hinter dem Kruzifix – Inschrift (II). Das Bild stammt aus dem Umkreis bzw. der Werkstätte von Elias Greither d. Ä.2). Schmidtner3) (Stand 1895) überliefert einen anderen Text, der sich (ebenfalls) unter der Darstellung des Hl. Georg befunden haben soll (III), der jedoch heute nicht mehr erkennbar ist. Unklar ist, wo dieser Text genau angebracht gewesen sein soll und wieso Schmidtner nicht die auf der Tafel befindliche Inschrift wiedergibt. Möglich ist, daß die Tafel beschnitten wurde. Denkbar wäre aber auch, daß bei einer Restaurierung der Text verändert wurde. Kdm OBB III (Stand 1895) kennt nur den heutigen Wortlaut der Inschrift (II).

Maße: H. des Bildes ca. 80 cm, B. des Bildes ca. 80 cm, B. 0,3 cm (I), 0,5 cm (II).

Schriftart(en): Kapitalis (I), Fraktur (II).

© BAdW München, Inschriftenkommission [1/1]

I.

  1. INRI

II.

  1. Diese Tafl hat malen // lassena) Leonhard Lengger / und sein Hausfrau // Elisabethaa) im Jahre 1647

III. Text nach Schmidtner, St. Jörgen.

  1. Gott und Maria und auch St. Georg zu Lob und Ehr hat der ehrbar und bescheiden Lienhard Lengger, sammt Elisabeth, seiner Hausfrau, diese Tafel machen lassen im Jahre 1647.

Kommentar

In der Hand der Familie Lengger befindet sich seit Jahrhunderten die Betreuung der Georgskapelle, woraus sich der Hausname des benachbarten Hofes „zum Jörgamo“ ableitet4). Schmidtner gibt des weiteren an, daß sich außen neben der Kirchentüre die Buchstaben I.L. befanden, die sicherlich einen alten Wohltäter mit dem Namen Lengger bezeichneten3).

Textkritischer Apparat

  1. Fortsetzung der Inschrift rechts vom Kruzifix.

Anmerkungen

  1. DiB I,23 (Weilheim-Schongau) 233 bezeichnen es als Epitaph, Schmidtner, St. Jörgen Nr. 36, als Votivtafel, Mauthe, Kirchen Weilheim 37, als Votivbild.
  2. Helm, Elias Greither 24.
  3. Schmidtner, St. Jörgen Nr. 36.
  4. Mauthe, Kirchen Weilheim 37; die dortige Jahresangabe mit 1674 dürfte einen Druckfehler darstellen.

Nachweise

  1. Schmidtner, St. Jörgen Nr. 36; Kdm OBB III (Weilheim) 721; DiB I,23 (Weilheim-Schongau) 233 (mit Abb.).

Zitierhinweis:
DI 84, Lkr. Weilheim-Schongau, Nr. 330(†) (Manfred Merk), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di084m015k0033007.