Inschriftenkatalog: Die Inschriften des Landkreises Weilheim-Schongau

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 84: Lkr. Weilheim-Schongau (2012)

Nr. 295 Weilheim, Stadtpfarrkirche Mariae Himmelfahrt 1626

Beschreibung

Graffiti auf den Balken des Dachstuhls der Weilheimer Stadtpfarrkirche Mariae Himmelfahrt. Die Inschriften befinden sich vor allem an der Westseite des Dachstuhls und verteilen sich auf diverse dort befindliche Balken bzw. Ständer. Die in roter und schwarzer Farbe ausgeführten Graffiti sind sowohl in Kapitalisbuchstaben als auch in kursiver Minuskel ausgeführt. Bei dem überwiegenden Teil dürfte es sich um Initialen handeln, denen vielfach die Jahreszahl 1626 beigefügt ist. Außerdem finden sich „Kritzeleien“, deren Bedeutung nicht erschlossen werden kann. Die wesentlichen erkennbaren Inschriften wurden in der West-Ost Richtung angegeben, da sich die größte Dichte der Inschriften nahe der westlichen Giebelwand befindet und sich die Inschriften nach einigen Metern in Richtung Osten verlieren.

Maße: Bu. 1,8–12 cm.

Schriftart(en): Kapitalis, Minuskel.

© BAdW München, Inschriftenkommission [1/1]

I. Erster Ständer

  1. 1626 BFBa) SHKb)

II. Dritter Ständer

  1. IE(SU)Sc) / 1626 / AEd) Jacobus Baure)

III. Vierter Ständer

  1. AP / 1626 IK / 1626f) Sg)

IV. Fünfter Ständer

  1. FFh) / FFi) / WL

V. Sechster Ständer

  1. HZB / 1626

Kommentar

Der Grundstein für den Neubau der Kirche Mariae Himmelfahrt wurde am 16. September 1624 gelegt1). Der Dachstuhl wurde somit bereits im Jahre 1626, wie die Inschriften angeben, errichtet. Dies stimmt auch mit der Datierung der Fresken von Johannes Greither an der Kirchendecke überein2). Die Kirche wurde schließlich am 30. November 1631 eingeweiht.

Eine Auflösung der Initialen ist nicht möglich. Es handelt sich mutmaßlich um die Initialen am Bau beteiligter Handwerker (Zimmerleute?).

Textkritischer Apparat

  1. Balken des F mit senkrechten Querstrichen kreuzförmig gestaltet.
  2. Über Balken des H ein Kreuz, Inschrift von Kreis umgeben.
  3. Gekürzt IHS; in der Mitte des I ein Knoten, über Balken des H ein Kreuz, am unteren Schaftende gegabelt, die rechte Gabelung weit nach unten ausschwingend.
  4. A mit gebrochenem Querbalken.
  5. Darunter nicht identifizierbare Zeichnung.
  6. Schaft von 1 mit Quadrangel, 2 z-förmig.
  7. Darüber stilisierte Sonne.
  8. Durch Kreis eingefaßt.
  9. Darüber hutförmiges Zeichen.

Anmerkungen

  1. Helm, Weilheimer Kirchen 25.
  2. Helm, Weilheimer Kirchen 26.

Zitierhinweis:
DI 84, Lkr. Weilheim-Schongau, Nr. 295 (Manfred Merk), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di084m015k0029501.