Inschriftenkatalog: Die Inschriften des Landkreises Weilheim-Schongau

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 84: Lkr. Weilheim-Schongau (2012)

Nr. 256 Weilheim, Stadtpfarrkirche St. Pölten 1614

Beschreibung

Stifterinschrift des Martin Pentzinger und seiner Ehefrau Anna, geb. Moosmüller. Auf der Rückseite eines Tafelbildes. Innen, im Chor, Nordwand. Ursprünglich in der benachbarten Kapelle St. Agatha1). Zwischen den knienden Stiftern mit je einem Wappen die Mantelspende des Hl. Martin und darüber die Hl. Anna Selbdritt.

Text nach Mauthe, Kirchen Weilheim.

  1. Gott und Maria zu Lob und Ehr hat diese Tafel in das Gotteshaus machen lassen der ehrsame und weise Martin Pänzinger, Bürgermeister, Stadtkämmerer und Almosenpfleger, auch Wirt und Gastgeber samt seiner Hausfrau Anna Moosmüller – 1614

Wappen:
Pentzinger2), Moosmüller3).

Kommentar

Das Tafelbild wird Elias Greither d. Ä. zugeschreiben4). Die von Mauthe beschriebene Anbringung der Stifterinschrift auf der Rückseite ist äußerst ungewöhnlich. Der heute mit dem Bild verbundene Rahmen zeigt unterhalb des Gemäldes ein leeres Feld, das sich für die Anbringung der Inschrift gut eignen würde. Bei der Beschriftung der Rückseite könnte es sich um einen Entwurf für eine Inschrift der Vorderseite oder eine Notiz über eine solche Inschrift auf einer früheren Rahmung bzw. Fassung handeln. Leider ist es durch die Anbringung des Gemäldes nicht möglich, Ort der Gestaltung oder Datierung der Inschrift zu verifizieren.

Martin Pentzinger war eine angesehene Persönlichkeit in Weilheim. Er erscheint in der Friedhofskirche St. Salvator in Weilheim als einer der Stifter der dortigen Deckengemälde, die ebenfalls von Elias Greither geschaffen wurden (vgl. Nr. 192) und außerdem auf einer Votivtafel von 1632 (vgl. Nr. 311†). 1624 war er einer der vier Bürgermeister des Inneren Rates5), 1630, 1638 und 1640–46 ist er als Spitalpfleger nachweisbar6).

Anmerkungen

  1. Kdm OBB III (Weilheim) 736.
  2. Geteilt, oben in Silber ein goldenes griechisches Kreuz zwischen zwei goldenen Säulen, unten in Gold eine silberne Spitze, Oberwappen: goldene Säule zwischen silbernen Büffelhörnern, vgl. Nr. 192.
  3. Geteilt, oben in Schwarz unkenntliches Objekt, unten in Rot ein goldenes Mühlrad.
  4. Vgl. Werkverzeichnis bei Helm, Elias Greither 21.
  5. Vgl. Damrich, Baugeschichte 2.
  6. Vgl. Heberlein, Was ihr dem geringsten 505.

Nachweise

  1. Kdm OBB III (Weilheim) 736; Mauthe, Kirchen Weilheim 20; DiB I,23 (Weilheim-Schongau) 594 (Abb.).

Zitierhinweis:
DI 84, Lkr. Weilheim-Schongau, Nr. 256 (Manfred Merk), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di084m015k0025606.