Inschriftenkatalog: Die Inschriften des Landkreises Weilheim-Schongau
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 84: Lkr. Weilheim-Schongau (2012)
Nr. 248† Rottenbuch, Altenmünster (abgegangen) 1611
Beschreibung
Grabschrift auf der figuralen Grabplatte (?) für Propst Wolfgang Perkhofer (1582–1611). Platte auf der rechten Seite (Epistelseite) mit der Figur eines Prälaten von Mannesgröße1).
Beschreibung und Text nach Speer, Collectio.
Anno D(omi)ni 1611 Die 3 Mensis Octobris obijt in Christo Reverendissimus Pater ac Dominus Wolfgangus Perghofer hui(us) Coenobij Praeposit(us) ac Archi-Diacon(us) Nat(us), aetatis Suae 60, Regiminis vero 30 annoru(m), cuius anima cum omnib(us) fidelibus in pace requiescat.
Übersetzung:
Im Jahre des Herrn 1611, am 3. Oktober ist in Christus der hochwürdigste Vater und Herr Wolfgang Perkhofer, Propst und geborener Archidiakon dieses Klosters im 60. Lebensjahr, im 30. Amtsjahr verstorben. Seine Seele möge mit allen Gläubigen in Frieden ruhen.
Anmerkungen
- Speer, Collectio I, p. 64; zur Grabplatte am Begräbnisort des Prälaten vgl. auch die folgende Nummer.
- Vgl. Nr. 236†, Nr. 242†.
- Vgl. Mois, Stift vom Beginn der Neuzeit 38f.
Nachweise
- Speer, Collectio I, p. 64; Mois, Nebenkirchen 2,12, 1; Mois, Kirchen und Kapellen 2, 6.
Zitierhinweis:
DI 84, Lkr. Weilheim-Schongau, Nr. 248† (Manfred Merk), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di084m015k0024804.
Kommentar
Wolfgang Perkhofer stammte vermutlich aus Partenkirchen. Er legte 1567 seine Profeß ab. 1579 ist er als Frühmessner in Peiting belegt. 1582 wurde er zum Propst gewählt. Er trat besonders als Bauherr hervor. So ließ er die Rochuskapelle mit dem Pestfriedhof neu errichten, stattete die Stiftskirche mit einer Orgel aus und ließ das Altenmünster umbauen2), ebenso erneuerte er die Kirche des Spitals. Perkhofer betrieb erfolgreich die Inkorporation der Hohenpeißenberger Wallfahrt nach Rottenbuch. Trotz dieser vielfältigen Baumaßnahmen gelang Perkhofer durch geschicktes Wirtschaften eine Konsolidierung der Klosterfinanzen3).