Inschriftenkatalog: Die Inschriften des Landkreises Weilheim-Schongau

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 84: Lkr. Weilheim-Schongau (2012)

Nr. 220 Huglfing, Pfarrkirche St. Magnus 1603

Beschreibung

Grabtafel für Jörg Sigmund Schnedt. Innen, Sebastianskapelle, Südwand. Doppelnutzung. Hochrechteckige Platte mit Inschrift in sieben Zeilen (I), auf Höhe der letzten Zeile links und rechts am Rand Jahreszahl (II) darunter in herzförmig eingetieftem Feld, zwei Wappenkartuschen. In der Mitte des Schriftfeldes quadratischer Rahmen von 16 cm Seitenlänge, mit einer jüngeren Inschrift, kaum mehr zu entziffern1).

Maße: H. 51, 5 cm, B. 23, 5 cm, Bu. 3 cm.

Schriftart(en): Fraktur (I), Arabische Ziffern (II).

© BAdW München, Inschriftenkommission [1/1]

  1. I.

    Hir ligt begraben des / Edlena) vnda) Vestena) Jerga) / Wilhelma) schnedtena) / Suna) Jerga) sigmvnda) sein/es Altersa) 14a) taga) dera) star[b] / [de]n 28 Avgvstib) den Gott / Genadtc)

  2. II.

    16//03

Wappen:
Schnedt2), Hofer3).

Kommentar

Zur Schrift vgl. Einleitungskapitel L.

Die Mutter von Jörg Sigmund Schnedt war Rosina, geborene Hofer, eine Tochter des Matthias Hofer und der Anna Maria Soiter4). Sie hatte mit Jörg Wilhelm Schnedt mindestens noch einen weiteren Sohn Hans Ulrich, der Pfleger zu Donaustauf wurde5). Zu Jörg Wilhelm Schnedt war nichts zu ermitteln.

Textkritischer Apparat

  1. Durch Rahmen oder durch Buchstabenreste der jüngeren Inschrift durchschnitten.
  2. Über v jeweils diakritisches Zeichen.
  3. Zentriert.

Anmerkungen

  1. Es handelt sich um drei Zeilen, die zwischen den Zeilen der älteren Inschrift positioniert sind, sodaß sich die Buchstaben überschneiden. Die erste Zeile beginnt mit einem kapitalen M, es folgt wohl icha in Minuskelbuchstaben, sodaß der Schriftzug evtl. zu Michael ergänzt werden kann. Die zweite Zeile beginnt mit einem Majuskel-S, dann folgen Schaftreste, anhand derer keine Buchstaben mehr identifiziert werden können, am Ende(?) der Zeile steht wohl g. Die dritte und letzte Zeile beginnt mit einem A, es folgen wiederum Schäfte, dazwischen ein o oder eine Null. Vielleicht soll es sich hier um eine Jahresangabe handeln, die nicht entziffert werden kann. Anhand dieser unsicheren Reste bleibt es auch schwer, die Inschrift zu datieren. Die noch nachvollziehbaren Buchstabenformen könnten für das 17. oder 18. Jahrhundert sprechen.
  2. Bg1 55.
  3. BayA1 5.
  4. Vgl. Cgm 2290 14, fol. 291r.
  5. Vgl. Ferchl, Behörden 181. Rosina heiratete in zweiter Ehe den Ingolstädter Pfleger Abel von Donnersberg (Grabplatte in St. Moritz in Ingolstadt, vgl. Götz, Moritzkirche 98). Sie verstarb 1619. Hans Ulrich Schnedt war als sein Stiefsohn bei der Beerdigung Abel von Donnersbergs anwesend. Vgl. Ferchl, Behörden 342.

Nachweise

  1. Emerich, Morhart-Hofersche Epitaphien 61f.

Zitierhinweis:
DI 84, Lkr. Weilheim-Schongau, Nr. 220 (Manfred Merk), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di084m015k0022006.