Inschriftenkatalog: Die Inschriften des Landkreises Weilheim-Schongau

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 84: Lkr. Weilheim-Schongau (2012)

Nr. 187 Weilheim, Friedhofskirche St. Salvator u. St. Sebastian (Betbergk.) 1591

Beschreibung

Stifterinschrift des Georg Sigmund von und zu Weichs und seiner Ehefrau Maria, geb. Gotsch (Botsch) zu Zwingenburg. Innen, an der Nordostwand, nördlich vom Chorbogen, unter dem Fresko Christus vor Pilatus von Elias Greither d. Ä.1). Christus wird von links durch eine Gruppe Soldaten vor den auf einem prächtigen, von einem Baldachin überwölbten Thron sitzenden Pilatus geführt. Am unteren Bildrand in einer gemalten Rollwerkkartusche zwei Vollwappen. Unter der Darstellung Schriftband, das sich quer durch den ganzen Gewölbebogen zieht. Darin zweizeilige Inschrift, die obere Zeile vom unteren Abschnitt der Wappenkartusche unterbrochen. Inschrift wohl durch die Übermalung im Jahre 18672) und die Wiederfreilegung im Jahre 19063) nur noch teilweise im originalen Zustand.

Schriftart(en): Fraktur.

© BAdW München, Inschriftenkommission [1/3]

  1. Dise figura) hat lassen machen der Edl vnd vest Georg Sigmund von vnd zue weichs. auff [--- //.]egb) f(ürstlicher) D(urc)h(lauch)t in Bayrnc) Rhat vnd Pfleger der Zeit Alhie Zu Weilhaim / vnd der Edlen Stentugenthafftend)Mariae von weichs. gebornen Wattschine) seiner hauSfrauen . zue gedechtnus · 15 91f)

Wappen:
Weichs4), Botsch5).

Kommentar

(Johann) Georg Sigmund von und zu Weichs war von 1580 bis 1608 Pfleger in Weilheim6). Die Eheabrede zwischen Anna Elisabeth, der Tochter des Georg Sigmund von und zu Weichs und Stunzberg, und Ferdinand von Nußdorf vom 26. März 1596 nennt als Namen der Mutter, der Ehefrau des Georg Sigmund, Maria, geb. Gotsch zu Zwingenburg7).

Textkritischer Apparat

  1. u durchgehend mit diakritischen Zeichen.
  2. Davor noch drei Schäfte zu erkennen; wohl durch das restaurierte Wappenmedaillon zerstört; Auflösung unsicher, Ferchl, Behörden 1272 gibt Georg Sigmund „von Weichs zu Stunzberg“ an, Stelle möglicherweise zu Stunzberg zu ergänzen.
  3. Auf n folgt ein schlaufenförmiges Zeichen, evtl. verrestauriert aus etcetera-Kürzung.
  4. Sten und tugenthafften ohne Wortabstand; evtl. verrestauriert aus Ehrntugenthafften.
  5. Restaurierungsfehler, vermutl. ursprünglich Gotschin.
  6. Es folgt ein Ornament.

Anmerkungen

  1. Vgl. Einleitungskapitel über Elias Greither d. Ä.
  2. Heberlein, Weilheimer Friedhofskirche 11.
  3. Inschrift auf der Rückseite des Chorbogens: Aufgedeckt / und Restaurirt / Anno Domini 1906.
  4. Bay 62.
  5. Botsch von Zwingenburg vgl. Schullern zu Schrattenhofen, Über einige Familien 141.
  6. Ferchl, Behörden 1272, vgl. auch Gast, Geschichte Finanzamt, Anlage.
  7. Vgl. BHStA Bestand Nothafft, Urkunde 1388.

Nachweise

  1. Zottmann, Kunst 12–16 (ohne Inschriftenedition), Taf. II, Abb. 2; Helm, Elias Greither 39; Heberlein, Weilheimer Friedhofskirche 44.

Zitierhinweis:
DI 84, Lkr. Weilheim-Schongau, Nr. 187 (Manfred Merk), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di084m015k0018706.