Inschriftenkatalog: Die Inschriften des Landkreises Weilheim-Schongau

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 84: Lkr. Weilheim-Schongau (2012)

Nr. 58 Steingaden, Pfarrkirche St. Johannes d. Täufer (ehem. Stiftskirche) 1491

Beschreibung

Bauinschrift des Abtes Caspar Suiter (1456–1491) für die Vorhalle. Außen, Westseite über dem Portal zur Vorhalle1). Kalkstein. Hochrechteckiges Relief von einem Stabwerk eingefaßt. Im Feld ein Engel in Albe, der in der linken Hand einen Hirtenstab hält, heraldisch rechts von ihm eine Mitra. Darunter auf einem links aufgerollten, nach oben gebogenen Schriftband Namensbeischrift (II). Über dem Stabwerk Jahreszahl (I).

Schriftart(en): Arabische Ziffern (I), Gotische Minuskel mit Versalien (II).

© BAdW München, Inschriftenkommission [1/1]

  1. I.

    1 · 4 · 9 · 1a)

  2. II.

    · abbtb) · Caspara) ·

Kommentar

Zur Schrift vgl. Einleitungskapitel XLV.

Abt Caspar Suiter (1456–1491) ließ die Vorhalle des Münsters errichten2).

Hager führt die Darstellung auf der Bauinschrift darauf zurück, daß Abt Caspar der erste der Steingadener Prälaten war, dem 1475 das Tragen der Pontifikalien gewährt wurde3). Die Darstellung entspricht jedoch durchaus der für Bauinschriften von Klostervorstehern üblichen Gestaltung, sodaß ein solcher Bezug nicht zwingend ist.

Zu Caspar Suiter vgl. die folgende Nummer.

Textkritischer Apparat

  1. Jeweils Worttrenner in Form einer Rose.
  2. Oberer Teil des doppelstöckigen a weit nach links ausgeschwungen.

Anmerkungen

  1. Hofmann, Steingadener Chronik 1, 40 (zu 1491) gibt an, es handle sich bei dem heute an der Vorhalle befindlichem Stein um eine Kopie.
  2. DiB I,23 (Weilheim-Schongau) 472; Hager, Steingaden 137; Pörnbacher, Steingaden Festschrift 54.
  3. Hager, Steingaden 137; Vgl. MB 6, 626.

Nachweise

  1. Hager, Steingaden 137; Kdm OBB II (Schongau) 603; Hofmann, Steingadener Chronik 1, 40; DiB I,23 (Weilheim-Schongau) 472f. (mit Abb.).

Zitierhinweis:
DI 84, Lkr. Weilheim-Schongau, Nr. 58 (Manfred Merk), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di084m015k0005800.