Inschriftenkatalog: Die Inschriften des Landkreises Weilheim-Schongau

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 84: Lkr. Weilheim-Schongau (2012)

Nr. 13 Steingaden, Kreuzgang, Brunnenkapelle 1337

Beschreibung

Fragment einer Grabplatte der Pröpste Dietrich (1281–1293) und Ulrich (1311–1337), sowie mindestens einen weiteren unbekannten Propst. Ursprüglich hochrechteckige Platte. Oberer Teil abgebrochen. Sandstein. Zu beiden Seiten Fries mit Blattranken zwischen Rundstab. Im Mittelfeld zwei erhaltene, kreisförmige Medaillons mit umlaufenden Inschriften und Rundstab. In der Mitte des unteren Medaillons befindet sich eine Blattrosette(II), während die Mitte des oberen erhaltenen Medaillons ohne Schmuck ist (I). Die Reste eines dritten runden Rahmens eines weiteren Medaillons darüber sind noch erkennbar.

Maße: H. ca. 80 cm, B. ca. 60 cm, Bu. 5 cm.

Schriftart(en): Gotische Majuskel.

© BAdW München, Inschriftenkommission [1/2]

  1. I.

    + DIETRICVS a) · P(RE)P(OSITVS)b)

  2. II.

    + D(OMI)N(V)S · VLRICUS · P(RE)P(OSITVS)c)

Kommentar

Ergänzt man die Platte zu dem in dieser Zeit üblichen Verhältnis, Breite ist ungefähr ein Drittel Höhe (vgl. z.B. die vorhergehende Nummer), so ist durchaus zu vermuten, daß sich zwei weitere Medaillons auf der Platte befanden. Ob beide Inschriften für weitere verstorbene Pröpste enthielten oder im obersten Medaillon vielleicht auch eine Gebetsanrufung plaziert war, ist nicht mehr festzustellen.

Zur Schrift vgl. Einleitungskapitel XL.

Dietrich war von 1281 bis 1293 Propst, Ulrich von 1311 bis 1336/371).

Textkritischer Apparat

  1. I mit Knoten im Schaft, kreisförmiger Knoten im T-Schaft.
  2. Punkt als Worttrenner.
  3. Kreisförmige Worttrenner.

Anmerkungen

  1. MB 6, 479; Khamm, Hierarchia Augustana III, 477; Pörnbacher, Steingaden Festschrift 54 und Hofmann, Stift Steingaden 19.

Zitierhinweis:
DI 84, Lkr. Weilheim-Schongau, Nr. 13 (Manfred Merk), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di084m015k0001301.