Inschriftenkatalog: Die Inschriften des Landkreises Weilheim-Schongau

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 84: Lkr. Weilheim-Schongau (2012)

Nr. 323 Schongau, Stadtmuseum (ehem. Spitalkirche St. Erasmus) 1642

Beschreibung

Stifterinschrift des Jörg Weichenmair und seiner Ehefrau Anna auf einem Gemälde. Inv.Nr. 936. Ehemals in der Friedhofskirche St. Sebastian. Gemälde Mondsichelmadonna. In einem aufwendigen Tabernakelrahmen. In der Mitte in einem Plattenrahmen mit rechts und links angesetzten Ornamenten mit Heiligendarstellungen (links Hl. Franziskus?). Mondsichelmadonna in mit Puttenköpfen verzierter Wolkenmandorla. Geschweifter Unterhang in Beschlagwerkrahmen, darin oben ein querrechteckiges Bildfeld mit der Darstellung der Stifterfamilie, rechts und links unten durch Biegung des Rahmens halbkreisförmig beschnitten. Ganz links ein kniender betender Mann mit zwei Söhnen, über allen ein Sterbekreuz, vor ihm ein weiterer betender Mann mit sieben Söhnen, über ihm und den vier ersten ein Sterbekreuz, vor ihm ein weiterer kniender Knabe in der weißen Kleidung des Kleinkindes, über ihm ein Sterbekreuz, ganz rechts eine kniende Frau mit zwei Töchtern, die Töchter mit Sterbekreuz, vor ihr eine weitere kniende Frau mit einer Tochter mit Sterbekreuz, davor eine weitere Frau mit zwei Töchtern, die jüngere mit Sterbekreuz, davor ein weiteres Mädchen in der weißen Kleidung des Kleinkindes. Alle Figuren außer den Kleinkindern mit Rosenkränzen, alle Töchter mit Kranz im Haar, die Frauen mit Hauben. Frauen und Männer mit Beischriften (I) bezeichnet, darunter in einem geschwungenen, unten durch gemaltes Rollwerk abgeschlossenen Rahmen ein gelbgrundiges Schriftfeld mit Inschrift in schwarzer Farbe (II), in der Mitte des Rollwerkornaments unten gemalter Wappenschild mit Initialen (III). Unklar ist, ob der Rahmen ursprünglich über einen Aufsatz verfügte.

Maße: H. 107 cm, B. 90 cm, Bu. 1,2 cm (I), 1,4 cm (II), 1,2 cm (III).

Schriftart(en): Fraktur (I, II), Kapitalis (III).

© BAdW München, Inschriftenkommission [1/1]

I. von links nach rechts

  1. Matheis / Meidinger // Jeörga) // Anna // Wal//burgb) // Catharina

II.

  1. Anno Dominj · 1 · 6 · 42 · hat Der Erbar vnd Beschaidne / Man Jeörg Weichenmair schneider vnd mit Burger Alhie / Mit sambt seiner hausfrauen Anna Dise Daffell gott dem / Almechtigen vnd Der himel Kinigin Maria / zu Lob vnd hochen Ehrn machen Lassenc)

III.

  1. G(eorg) · W(eichenmair)

 
Wappen:
Weichenmair1).

Kommentar

Zur Schrift vgl. Einleitungskapitel LII.

Über die auf dem Epitaph dargestellten Personen ist nichts bekannt. Auch die Beziehungen untereinander sind nicht klar. So ist nicht zu klären, welche Ehefrau welchem Mann zuzuordnen ist und in welcher Beziehung Matheis Meidinger und Jörg Weichenmair untereinander standen.

Textkritischer Apparat

  1. Sic!
  2. Wort durch Kreuz geteilt.
  3. Darunter, den freien Platz rechts neben dem unteren Rollwerk ausfüllend, ein Blüte.

Anmerkungen

  1. In Silber vorne ein Adler, hinten ein bekrönter Mohrenkopf, darüber die Initialen G und W.

Nachweise

  1. Kdm OBB II (Schongau) 597.

Zitierhinweis:
DI 84, Lkr. Weilheim-Schongau, Nr. 323 (Manfred Merk), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di084m015k0032302.