Inschriftenkatalog: Die Inschriften des Landkreises Weilheim-Schongau

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 84: Lkr. Weilheim-Schongau (2012)

Nr. 288 Weilheim, Friedhof 1624

Beschreibung

Grabplatte für Johannes Furthueber. Südliche Friedhofsmauer, zweite Platte westlich des mittleren Zugangs. 1875 von der westlichen Friedhofsmauer hierher versetzt1). Tuffstein. Hochrechteckige Platte. Außen auf breiter Leiste Umschrift (I). Im Feld oben ein Rahmen bestehend aus einem Rundbogen, der von zwei Leisten beseitet wird, die oben durch zwiebelförmige Knäufe bekrönt werden, auf diesen Leisten Inschrift (II). In diesem Rahmen vier Befestigungslöcher, dort ehemals vermutlich Metallplatte, vielleicht Wappen. In der unteren Hälfte großes Kreuz, von den Ecken beim Schnittpunkte der Kreuzbalken Strahlen ausgehend. Rechts vom Kreuz ein Herz, von zwei Pfeilen durchbohrt, links wohl ein Wappenschild, Wappenbild erloschen2). Der untere Teil der Umschrift war bereits 1843 unleserlich3).

Maße: H. 90 cm, B. 55 cm, Bu. 7 cm (I), 3 cm (II).

Schriftart(en): Kapitalis.

© BAdW München, Inschriftenkommission [1/1]

I. Umschrift

  1. HAE SB RVPE TACET IACET ET FLOS / ILLEa) IOANNES FURTHVEBERb) IVVEN[V(M)]c) GLORI[A] SPES / [---/---]d)OS C[..] AFIXIT TERGE HAC IOVIT PRESS

Übersetzung:

Unter diesem Stein schweigt und liegt jene Blüte Johannes Furthueber, der Ruhm und die Hoffnung der Jünglinge ....

II. Schrift links und rechts auf den Rahmenleisten im Feld

  1. LEVARE DEVM // ANNO D(OMI)N(I) MDCXXIV

Übersetzung:

Im Jahre des Herrn 1624.

Kommentar

Die Inschrift weist eine häufige Anwendung von Buchstabenverbindungen auf.

Über den Studenten Johannes Furthueber ist nichts bekannt. Ob er mit dem Maler Georg Furthueber4) verwandt war, ist nicht bekannt. Ein Hans Furthueber war von 1622 bis 1628 Bürgermeister von Weilheim, 1630 ist er nochmals als Bürgermeister und Spitalpfleger belegt5).

Textkritischer Apparat

  1. Nur drei Schäfte erkennbar, möglicherweise ein Nexus litterarum, unklar, wo.
  2. V mit davorstehendem H verschränkt.
  3. Fehlende Buchstaben möglicherweise gekürzt oder ligiert bzw. verschränkt.
  4. Reste von Schäften.

Anmerkungen

  1. Schmidtner, Weilheims Kirchhöfe 13; SAW Archivbibliothek Nr. 268 p. 40.
  2. Schmidtner, SAW Archivbibliothek Nr. 268 p. 41, gibt eine Zeichnung des Wappens, wonach auf dem Schild ein nach unten gerichteter Pfeil war.
  3. Schmidtner, SAW Archivbibliothek Nr. 268, konnte bereits 1843, als der sein Manuskript verfaßte, die Inschrift nur teilweise lesen.
  4. Vgl. Nr. 280.
  5. Helm, Weilheimer Kirchen 149, Heberlein, Was ihr dem geringsten 505.

Nachweise

  1. SAW Archivbibliothek Nr. 268 p. 41; Schmidtner, Weilheims Kirchhöfe 13.

Zitierhinweis:
DI 84, Lkr. Weilheim-Schongau, Nr. 288 (Manfred Merk), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di084m015k0028808.