Inschriftenkatalog: Die Inschriften des Landkreises Weilheim-Schongau

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 84: Lkr. Weilheim-Schongau (2012)

Nr. 170† Polling, Liebfrauenkirche (abgegangen) 1586

Beschreibung

Glocke. Inschrift auf der größten von drei Glocken (vgl. die folgenden Nummern)1). Vermutlich anläßlich des Abbruches der Liebfrauenkirche 1805 abgegangen. Die Glocke zeigte ein Bild der Gottesmutter, das Jesuskind im rechten Arm haltend, und enthielt auf einer Seite die Anrufung Mariens (I), auf der anderen Seite die Angabe der Stifter dieser Glocke (II) und darunter die Initialen des Herzogs Wilhelm von Bayern (III).

Text und Beschreibung nach Gailler, Vindelicia Sacra.

  1. I.

    S. Maria ora pro nobis

  2. II.

    Illustrissimi Principes Gulielmus, et Ferdinandus has duas campanas ad Parochialem hanc Divae Virginis Ecclesiam conflari curaverunt. Anno Domini MDLXXXVI.

  3. III.

    W(ilhelm) H(erzog) I(n) B(aiern)

Übersetzung:

Heilige Maria, bitte für uns. (I)

Die erhabensten Fürsten Wilhelm und Ferdinand haben diese zwei Glocken für die Pfarrkirche der himmlischen Jungfrau gießen lassen. Im Jahre des Herrn 1586. (II)

Bibel- und Schriftstellerzitat(e):

  • Ave Maria Gebet. (I)

Kommentar

Die Stifter der Glocke waren Herzog Wilhelm V. (1579–1597) und Herzog Ferdinand (*1550–†1608), Herr zu Schongau, sein Bruder2). Der Anlaß für die Stiftung der Glocke ist nicht bekannt.

Anmerkungen

  1. Vgl. Nr. 171†, Nr. 172†.
  2. Zu Herzog Ferdinands Stellung in Schongau vgl. HAB Altbayern I, 59 (Grafschaft Haag) 241.

Nachweise

  1. Gailler, Vindelicia Sacra 257.

Zitierhinweis:
DI 84, Lkr. Weilheim-Schongau, Nr. 170† (Manfred Merk), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di084m015k0017001.