Inschriftenkatalog: Die Inschriften des Landkreises Weilheim-Schongau

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 84: Lkr. Weilheim-Schongau (2012)

Nr. 161 Schongau, Friedhofskirche St. Sebastian 1558–1581

Beschreibung

Gemäldeepitaph für Mathias Widemann, Augustin Stattmiller und seine zweite Ehefrau Barbara Weichsner. Innen, Chor, Südwand. Hochrechteckige Tafel, oben mit einem Rundbogen abgeschlossen. Unter dem Rundbogen Christus am Ölberg, vor ihm die schlafenden Jünger. Im Hintergrund Gefangennahme Christi. Darunter in der Mitte gemalte Rollwerktafel mit Gebet (I). Links der Tafel die männlichen Stifter des Epitaphs auf Schemeln kniend mit gefalteten Händen, vor ihnen ihre Vollwappen, rechts, ebenfalls auf einem Schemel kniend Stifterin mit ihrem Vollwappen. Darunter, in einem den ganzen unteren Rand einnehmenden Schriftfeld, in drei Zeilen, in schwarzer Farbe jeweils das Sterbejahr und die Namen der drei Stifter (II).

Maße: H. 167 cm, B. 113 cm, Bu. 1,6 cm.

Schriftart(en): Fraktur.

© BAdW München, Inschriftenkommission [1/1]

  1. I.

    Oa) her Jesus Criste mir pitten dich du wellest vnns / pehietten vor allerangst vnnd nott, In disem Jamer thall · / Vnnd Vnns allen geben nachdiesem leben die Ewigen / Fraid Vnnd selig kaitt Amen

  2. II.

    Im Jar als man Zallt · 1 · 5 · 53 · Jar Starb der Ersam vnnd weysz Mathias Wideman Burgermaister alhie dem gott genad · / Im Jar als man zallt · 15 ⟨. 88 .⟩ Jar Starb der Ersam vnnd weysz Augusteinb) Stattmiller Burgermaister alhie dem gott genad · / Im Jar als man Zallt · 1 · 5 ⟨· 81 ·⟩ JarStarb die Ersam vnnd Thugendsamen Fraw Barwara Weyxnerin der gottgenad ·

Wappen:
Stattmiller1), Wiedemann2), Weichsner3).

Kommentar

Zur Schrift vgl. Einleitungskapitel LII.

Mathias Widemann war Bürgermeister der Stadt Schongau4) wie auch Augustin Stattmiller, der als Bürgermeister in Schongau in den Jahren 1558 bis 1577 nachweisbar ist5). Seine zweite Ehefrau war Barbara Weichsner6).

Das Gemälde kann also erst nach dem Amtsantritt Stattmillers als Bürgermeister – vermutlich 1558 – entstanden sein; es muß aber auch vor dem Tod Barbara Weichsners angefertigt worden sein.

Textkritischer Apparat

  1. O in roter Farbe.
  2. Sic!

Anmerkungen

  1. Bg2 47.
  2. In silber-rot geteiltem Feld gekreuzte, gefiederte Pfeile in verwechselten Farben.
  3. Verschlungene Blumen mit roten Blüten aus Dreiberg wachsend.
  4. Schmidbauer, Epitaphien 344.
  5. Schmidbauer/Haslinger, Epitaphien 86 und 343.
  6. Vgl. Nr. 174.

Nachweise

  1. Kdm OBB II (Schongau) 597; DiB I,23 (Weilheim-Schongau) 393f., 416 (Abb.); Schmidbauer, Epitaphien 344.

Zitierhinweis:
DI 84, Lkr. Weilheim-Schongau, Nr. 161 (Manfred Merk), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di084m015k0016102.