Inschriftenkatalog: Die Inschriften des Landkreises Weilheim-Schongau

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 84: Lkr. Weilheim-Schongau (2012)

Nr. 70† Weilheim, Kapelle Hl. Kreuz 1499

Beschreibung

Bildfenster mit Stifterinschriften von Hans Alber und seiner Ehefrau Margret, geb. Hundertpfund. Ursprünglich an der Ostseite hinter dem Altar, 1839 an zwei sich gegenüberliegenden Seitenfenstern eingefügt1), 1879 renoviert (Renovierungsvermerk), lt. Auskunft des Pfarrarchivars, Dr. Joachim Heberlein, im Jahre 1981 zur neuerlichen Renovierung nach München verbracht, seitdem verschollen. Von den Bildfenstern existieren Farbaufnahmen, die die Scheiben in einem umgearbeiteten Zustand, oben beschnitten und an Ketten in einem Wohnhausfenster aufgehängt, zeigen. Zwei runde, oben jeweils beschnittene Scheiben, im Feld bei der Scheibe des Mannes ein Wilder Mann, einen Wappenschild haltend (I), bei der Frau ein Wildes Weib, einen Wappenschild haltend (II), außen jeweils ein umlaufendes, mehrfach gefälteltes Schriftband mit den Inschriften, als äußere Einfassung ein Perlrand.

Text und Beschreibung nach Fotos aus dem Pfarrarchiv.

Maße: D. ca 30 cm2), Bu. ca. 2,1 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

© Joachim Heberlein [1/2]

  1. I.

    [1]499a) // hanns · // alber · // pur//ger · zu // ⟨Weilheim⟩b) ·

  2. II.

    1499 // ma(r)gret · hun//derpfundin // sein · hau//sfra[w]c) der · got · // genedig · // seid)

Wappen:
Alber3), Hundertpfund4).

Kommentar

Die Bildfenster sind in einheitlichem Stil gehalten und mit einheitlicher Schrift versehen, sodaß sie als ein zusammengehöriges Paar geschaffen wurden.

Hanns Alber kommt 1479 als Bürger von München vor. Die Hundertpfund gehörten zu Münchens vornehmen Geschlechtern5).

Textkritischer Apparat

  1. 1 wahrscheinlich durch 1879 eingefügten Renovierungsvermerk zerstört.
  2. Mutmaßlich bei der Renovierung ergänzt; es folgt Renovierungsvermerk: Ren. 1879 Backhorm; Worttrenner jeweils ein paragraphenförmiges Zeichen; Schrift durch Knicke im Schriftband unterbrochen.
  3. Am Wortende Blankglas ergänzt; hausfraw Böhaimb, Chronik, und Schmidtner, Überblick Weilheim.
  4. Wechsel vom Ende zum Anfang des gemalten Schriftbandes, sei am Anfang des Schriftbandes; Worttrenner jeweils ein paragraphenförmiges Zeichen; Schrift durch Knicke im Schriftband unterbrochen.

Anmerkungen

  1. Böhaimb, Chronik 76.
  2. Der Durchmesser der beiden Scheiben betrug etwas mehr als einen Fuß, ein bayerischer Fuß entspricht 29,19 cm. Böhaimb, Chronik 76; StpfA MH/WM II/85, Akt: Das Hl. Kreuzkirchlein.
  3. Bg4 1.
  4. BayA1 16.
  5. Schmidtner, Überblick Weilheim 49.

Nachweise

  1. Böhaimb, Chronik 76; Schmidtner, Überblick Weilheim 49; Kdm OBB III (Weilheim) 734.

Zitierhinweis:
DI 84, Lkr. Weilheim-Schongau, Nr. 70† (Manfred Merk), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di084m015k0007006.