Inschriftenkatalog: Die Inschriften des Landkreises Weilheim-Schongau

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 84: Lkr. Weilheim-Schongau (2012)

Nr. 42† Wessobrunn, Klosterkirche, Benediktuskapelle (abgegangen) 1460

Beschreibung

Grabschrift für Abt Leonhard Vettinger (1443–1460). Sehr große Grabplatte, Bild und Wappen des Abtes1), darunter Verse.

Text nach Clm 1928, Beschreibung nach Leutner, Historia.

  1. Sint domino grati, cuncti illic tumulatiAbbatum omnium, qui sunt, erunt et fueruntAtque Leonhardi, qui decessit Annoque tali,Millesimo quadringentesimo sexagesimo

Übersetzung:

Es mögen dem Herrn alle, die dort begraben sind, willkommen sein. Alle Äbte, die sind, sein werden und waren, auch Leonhard, der im Jahre 1460 verschied.

Versmaß: Distichon und Hexameter (1–3)2).

Kommentar

Leonhard Vettinger war zunächst ab 1417 Konventuale von Weihenstephan, 1426 bis 1440 hatte er dort das Amt des Priors inne, war jedoch schon ab 1438 als Gast in Wessobrunn. 1441 wurde er dort zum Prior gewählt und wechselte noch im gleichen Jahr den Konvent. 1443 wurde er in Abwesenheit des Augsburger Generalvikars zum Abt gewählt, geweiht wurde er am 19. Mai 1443. Er setzte sich besonders für neue Verbrüderungen mit anderen Klöstern und für die Aufzeichnung aller Statuten und der Benediktinerregel ein. Er verstarb am 2. Juli 14603).

Anmerkungen

  1. Nach Clm 27160 fol. 60v zwei Zweiglein mit vier Blättern.
  2. Die Verse sind nicht klassisch.
  3. Vgl. Andrian-Werburg, Wessobrunn 397f.

Nachweise

  1. Clm 1211 fol. 244v; Clm 1928 p. 33; Clm 27160 fol. 60v; Leutner, Historia 352.

Zitierhinweis:
DI 84, Lkr. Weilheim-Schongau, Nr. 42† (Manfred Merk), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di084m015k0004202.