Inschriftenkatalog: Passau I (Landkreis)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 80: Passau I (2011)

Nr. 81† Neukirchen vorm Wald, Pfk. St. Martin 1512

Beschreibung

Grabschrift für Haimeran von Nußdorf. Genauer Standort unbekannt. Ehemals wohl Wappengrabplatte mit Vollwappen. Bei Eckher steht das Wappen in einer Rundbogennische, darunter befindet sich die Inschriftenabschrift.

Text und Beschreibung nach BSB Cgm 2267.

  1. Haimeran von Nussdorff zu Tittling, vnd / Erbmarschall zu Salzburg starb an S: / Erharts Tag: 1512 ·

Datum: 1512 Januar 08.

Wappen:
Nußdorf1).

Kommentar

Die Familie der Nußdorfer gehörte dem altbayerischen Turnieradel an. Sie stammte aus der Gegend um Laufen an der Salzach und bekleidete traditionsgemäß das Erbmarschallamt in Salzburg2).

Haimeran von Nußdorf wird daher in der Inschrift als Erbmarschall von Salzburg betitelt. Er war tatsächlich Oberstjägermeister des Hochstifts Passau und ist als Pfleger sowohl in Diensten des Passauer Bischofs als später auch des bayerischen Herzogs nachweisbar: 1475 als Pfleger in Obernzell, 1484 als Pfleger in Wolfstein, 1500 u. 1504 als Pfleger in Bärnstein, 1509 als Pfleger in Viechtenstein3).

Haimeran war der Sohn des Balthasar von Nußdorf und der Elisabeth von Layming. Er war mit Barbara, geb. von Puchberg, verheiratet. Er hatte vier Söhne: Ulrich, Balthasar, Hans und Sebastian. Über die Ehe mit Barbara von Puchberg kam Haimeran offenbar an den Sitz Tittling, nach dem er sich auch in der Inschrift nannte4).

Anmerkungen

  1. BayA1 22 Taf. 18.
  2. Hundt, Stammenbuch II, 195; BayA1 22.
  3. Vgl. hierzu: Hundt, Stammenbuch II, 196; Erhard, Topographie 1,1 112 (als Oberstjägermeister) und 1,2 193 (hiernach war er Erbmarschall des Hochstifts Passau); Krick, Stammtafeln Nr. 116C; Heider, Regesten Nr. 362 u. 382; bei Ferchl, Behörden, wird Haimeran von Nußdorf noch nicht genannt.
  4. Vgl. Hundt, Stammenbuch II, 196; Erhard, Topographie 1,2 192f.; Krick, Stammtafeln Nr. 116C; HAB Vilshofen 201. In einer Urkunde aus dem Jahre 1491 nennt er sich ebenfalls „zu Tittling“, vgl. MB 31b, 660f.

Nachweise

  1. BSB Cgm 2267 II fol. 170v; M.v.O. Msc. 39 p. 414 (Kopie nach Eckher).

Zitierhinweis:
DI 80, Passau I, Nr. 81† (Ramona Epp), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di080m014k0008109.