Inschriftenkatalog: Landkreis Northeim

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 96: Lkr. Northeim (2016)

G1, Nr. 63† Bad Gandersheim, Stiftskirche 1687

Für eine ältere Fassung dieser Katalognummer, siehe DIO02 Nr. 63

Beschreibung

Epitaph für den Generalsuperintendenten Luderus Gerhard Wetberg. Holz. Zum Zeitpunkt der Kunstdenkmäleraufnahme (1910) war das Denkmal noch in der Stiftskirche vorhanden. Das 1892 von Brackebusch angelegte Inventar der Stiftskirche überliefert, dass am „Fußende der Tafel“ das Bild eines Engels mit Stundenglas zu sehen war. Die Inschrift A war in großen lateinischen Buchstaben aufgemalt, zur Ausführung der nur von Brackebusch überlieferten Inschrift B ist nichts Näheres gesagt.

Inschriften nach Brackebusch.

  1. A

    Grabschrift / des weyland hochehrwuerdigen / in Gott andaechtigen und hochgelahrten Herrn / Herrn Luderi Gerhardi Wettberg / an die X Jahr gewesenen Abten des Closters Clauß und General-Superintendenten zu Gandersheim Welcher gebohren auf dem Ambte Forste/ den 2. Augusti im Jahr 1642 / gestorben den XXX Junij im Jahr 1687

  2. B

    Der lebenswürdiga) war den Frömmigkeit recht zierteUnd durch das reine Wort die Leut zum Himmel führteRuht hier in dieser Gruft die Seel im Himmel schonFür Gottes Throne prangt in schöner EhrenkronDrum Mensch der du dis lisst sieh das wird dir auch gebenDer Höchste wen du nur so enden wirst dein Leben

Versmaß: Alexandriner, paargereimt. (B)

Kommentar

Luderus Gerhard Wetberg wurde am 2. August 1642 in Forst (Lkr. Holzminden) als Sohn des dortigen Amtmanns Conrad Wetberg geboren. Im Sommersemester 1664 immatrikulierte er sich in Jena, seit 1666 studierte er an der Universität Helmstedt. Danach wurde er Pastor in Wolfenbüttel und in Golmbach (Lkr. Holzminden). 1677 wurde er als Generalsuperintendent nach Gandersheim berufen und im selben Jahr am 13. September als Abt in Clus eingeführt. Er starb der Inschrift zufolge am 30. Juni 1687 und wurde in der Stiftskirche begraben.1)

Die für Inschrift B gewählte Form des Alexandriners und die zeitliche Nähe zum Grabdenkmal der Mecklenburgischen Prinzessinnen (1686) legen nahe, dass auch diese Inschrift von dem Gandersheimer Pastor Arnold Gottfried Ballenstedt (1660–1722) verfasst wurde.2)

Textkritischer Apparat

  1. So bei Brackebusch.

Anmerkungen

  1. Biographische Daten nach Goetting, Kanonissenstift Gandersheim, S. 469f.
  2. Zu Ballenstedt vgl. den Kommentar zu Nr. G62.

Nachweise

  1. Brackebusch, Inventar 1892, S. 12f.
  2. Leuckfeld, Antiquitates Gandersheimenses, S. 350 (nur A).
  3. Kdm. Kreis Gandersheim, S. 158 (nur A).

Zitierhinweis:
DI 96, Lkr. Northeim, G1, Nr. 63† (Jörg H. Lampe, Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di096g017g1006304.