Inschriftenkatalog: Landkreis Northeim
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 96: Lkr. Northeim (2016)
Nr. 247† Ellierode (Gan), St. Stephan 1617
Beschreibung
Glocke. Die Glocke aus der Kirche des heutigen Gandersheimer Ortsteils Ellierode existierte bereits zu Anfang des 20. Jahrhunderts nicht mehr.1)
Inschrift nach Corpus bonorum.
Durch das Feuer bin ich geflossen Hermann Wilken zu Wolfenbüttela) hat mich gegossen Anno 1617
Versmaß: Deutscher Reimvers.
Textkritischer Apparat
- zu Wolfenbüttel] Im Corpus bonorum mit Zeichen (Schrägstrich und Doppelpunkt) eingerahmt, die eigentlich einen Zusatz andeuten; in Kdm. weggelassen. Hermann Wilken setzt aber regelmässig den Gussort Wolfenbüttel hinzu (vgl. Anm. 3), so dass der Abschreiber des Corpus bonorum damit möglicherweise eine Überstellung der – den Reim störenden – Wörter anzeigen wollte.
Anmerkungen
- Kdm. Kreis Gandersheim, S. 68.
- Zu Hans Wilken vgl. DI 56 (Stadt Braunschweig II), Nr. 561 (1578), 725 (1608) u. 733 (1609). DI 75 (Halberstadt Dom), Nr. 222 (1585) u. 225 (1588). Kdm. Stadt Wolfenbüttel, S. 89 (1596). Kdm. Kreis Wolfenbüttel, S. 21 (1598) u. 165 (1612).
- Von Hermann Wilken sind folgende Glocken nachzuweisen: 1604 für Trinitatis in Wolfenbüttel; Kdm. Stadt Wolfenbüttel, S. 89; 1614 die Schlagglocke im Schloss; ebd., S. 127f. 1611 eine Glocke für das Kloster Riddagshausen (Braunschweig); Kdm. Kreis Braunschweig, S. 172. 1612 eine Glocke für Weddingen (Lkr. Goslar); Kdm. Lkr. Goslar, S. 256.
Nachweise
- Corpus bonorum von Ellierode (1749): StAW 129 Neu 72, Nr. 69, S. 7.
- Kdm. Kreis Gandersheim, S. 68 (nach Corpus bonorum).
Zitierhinweis:
DI 96, Lkr. Northeim, Nr. 247† (Jörg H. Lampe, Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di096g017k0024704.
Kommentar
Hermann Wilken, vermutlich ein Sohn des Hans Wilken, der von spätestens 1578 bis 1612 als Bronzegießer in Braunschweig aktiv war,2) wirkte von 1604 an in Wolfenbüttel.3) Die vorliegende Glocke ist sein spätestes bisher nachgewiesenes Werk.