Inschriftenkatalog: Landkreis Northeim
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 96: Lkr. Northeim (2016)
Nr. 229 Mackensen, St. Christophorus 1611
Beschreibung
Auflagebalken des Turmobergeschosses und der Turmhaube. Holz. Auf dem Auflagebalken der Glockenstube im Turmobergeschoss an der Nordseite Inschrift A und an der Westseite Inschrift B. An der Südseite auf dem Auflagebalken der Turmhaube Inschrift C. Alle Inschriften unter einem Zahnschnitt-/Bogenfries, erhaben geschnitzt und farbig (gold) vor braunem Hintergrund gefasst. Die I sind mit Punkten versehen. Die farbige Fassung weist bei Inschrift C einige Fehler auf.
Maße: Bu.: ca. 8 cm.
Schriftart(en): Kapitalis.
- A
ANNO MILLES(IMO)a) SEXCEN(TESIMO) XI SVB PAS(TORE) IOANNE SIBVRGIO : DIACONIS BASTIAN STVCKEN ET HANS RESEN
- B
HANS FLORCKEN HANS KLEVEKER JVRGEN EBBEKENE HEINRICH BREMER . VERBVM DOMMINIb) MANET IN ATERNVMc)1) : ANNO 1611
- C
CHRISTVS NOSTRASd) SAPIENTIA · IVSTICIA SANCTIFICATIOe) ET REDEMTIOf) VERA2) ·
Übersetzung:
Im Jahr 1611, unter dem Pastor Johann Sieburg und den Diakonen Bastian Stucke und Hans Rese. (A)
Hans Florcke, Hans Kleveker, Jürgen Ebbeken, Heinrich Bremer. Das Wort des Herrn bleibt in Ewigkeit. Im Jahr 1611. (B)
Christus ist unsere Weisheit, Gerechtigkeit, Heiligung und wahre Erlösung. (C)
Textkritischer Apparat
- Nach MILLES(IMO) ein Doppelpunkt als Kürzungszeichen, nicht farbig gefasst.
- DOMMINI] So!
- ATERNVM] Es lässt sich nicht erkennen, dass hier ursprünglich eine AE-Ligatur vorgelegen hätte.
- NOSTRAS] Der untere Teil des oberen Bogens des zweiten S erhaben; sonst durch Farbfassung ergänzt. Statt NOSTRA.
- SANCTIFICATIO] Farbige Fassung: SANCTIFICAIIO; der Balken des T ist aber erhaben zu erkennen.
- REDEMTIO] Farbige Fassung: REDEMIIO; der Balken des T ist aber erhaben zu erkennen.
Anmerkungen
- Protestantische Devise nach I. Pt. 1,25.
- Nach I. Cor. 1,30: ... vos estis in Christo Iesu qui factus est sapientia nobis a Deo et iustitia et sanctificatio et redemptio.
- Meyer, Pastoren, Bd. 1, S. 183f. (Dassel) u. Bd. 2, S. 116f. (Mackensen).
- Graefe, Forstleute, S. 147f. u. ö. Vgl. DI 83 (Lkr. Holzminden), Nr. 96: Gedenkstein für den bei einem Jagdunfall umgekommenen Arndt Stucke.
- Streich, Erichsburg, S. 44.
Zitierhinweis:
DI 96, Lkr. Northeim, Nr. 229 (Jörg H. Lampe, Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di096g017k0022908.
Kommentar
Johann Sieburg (Siborg), ein Pastorensohn aus Markoldendorf, war von 1594 bis 1625 zweiter oder Diakonatspfarrer in Dassel und als solcher auch für Mackensen zuständig; von 1625 bis 1630 hatte er die erste Pfarrstelle inne. Für Mackensen wird 1612 mit Heinrich Kannegießer ein eigener Pfarrer genannt.3) Bei den in Inschrift B genannten Personen dürfte es sich um die 1611 amtierenden Kirchenvorsteher handeln. Bastian Stucke gehörte wohl zur Försterfamilie Stucke. Hans Stucke (vor 1540–nach 1611), möglicherweise sein Vater, war vom Forstknecht zum Oberförster am Solling aufgestiegen.4) Ein Bastian Stücken wird 1608 als Förster auf der Erichsburg genannt.5)