Inschriftenkatalog: Landkreis Northeim

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 96: Lkr. Northeim (2016)

Nr. 36 Uslar, St. Johannis 1428 od. später

Beschreibung

Andachtsbild. Stein. Unter dem Chormittelfenster eingelassen in die Außenwand eine von einem breiten Kielbogen bekrönte Nische. Darin eine Kreuzigungsgruppe im Hochrelief. Neben Christus mit Dornenkrone Maria und Johannes, mit Buch in der rechten Hand; die linke Hand von Johannes ist erhoben, um eine Träne aus dem Winkel des linken Auges zu wischen. Auf einem geschwungenen Schriftband am Kreuzeshaupt der eingehauene Titulus. Die beinahe vollplastischen Figuren der Maria und des Johannes sind mit ausgeprägter S-Kurve und reichem Faltenwurf gestaltet; die Gesichter der beiden männlichen Figuren sind ausdrucksstark. Die Beine des Gekreuzigten sind abgeschlagen. Die Figuren sind heute geschützt durch eine vor der Nische angebrachte, klare Kunststoffplatte.

Maße: H.: 183 cm; B.: 127 cm; Bu.: 4 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versal.

Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (Julia Zech) [1/2]

  1. J(esus) ∙ n(azarenus) ∙ r(ex) ∙ i(udeorum)1) ·

Kommentar

J ist mit einem Nodus versehen, die Fahne des r ist zum – vom Schaft getrennten – Quadrangel reduziert. Der Bau der Kirche wurde laut der im Strebepfeiler neben dem Chormittelfenster angebrachten Inschrift Nr. 35 im Jahr 1428 begonnen. Das Relief dürfte bereits im Zusammenhang mit dem Bau in die Wand eingelassen worden sein.

Anmerkungen

  1. Io. 19,19.

Nachweise

  1. Engel, Kunstdenkmäler, Tafel [18].

Zitierhinweis:
DI 96, Lkr. Northeim, Nr. 36 (Jörg H. Lampe, Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di096g017k0003607.