Inschriftenkatalog: Landkreis Northeim
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 96: Lkr. Northeim (2016)
Nr. 19† Höckelheim, St. Marien 1369
Beschreibung
Totenschild für Gottschalk von Plesse. Holz, mit silberfarbenem Leinen bezogen. Der Totenschild war im Jahr 1581, zusammen mit drei weiteren Schilden, von denen nur einer (Nr. 66) noch eine lesbare Inschrift trug, im Chor der Klosterkirche hinter der Kanzel aufgehängt, nicht weit vom Eingang zur Grabkapelle der Edelherren von Plesse, die vom Chor aus durch eine Tür zugänglich war; vgl. Nr. 55. Auf dem Schild war der Beschreibung zufolge das gold gefasste Plesse-Wappen abgebildet. Über diesem schwarz mit Vhralten Buchstaben die Inschrift.1) Der Totenschild wurde beim Brand des Klosters im Jahr 1582 zerstört.
Inschrift nach Notariatsinstrument.
M CCC LXIX · obiit Godeschalc(us) se(nior)a)
Übersetzung:
(Im Jahr) 1369 starb Gottschalk der Ältere.
Plesse2) |
Textkritischer Apparat
- Godeschalcus se(nior)] Notariatsinstrument; Gotschalcus Protokoll.
Anmerkungen
- Lage und Beschreibung nach Protokoll und Notariatsinstrument; HStAH Hann. 27 Hildesheim, Nr. 643/3, Bl. 1169v–1170v bzw. 1182r/v; zit. bei Bernotat, Erbbegräbnis, S. 27.
- Wappen Plesse (Maueranker). Vgl. Siebmacher/Hefner, Wappenbuch, Bd. 6, Abt. 12, S. 68 u. Tafel 53.
- Vgl. Europäische Stammtafeln N.F., Bd. XIX, Tafel 5. Bernotat identifiziert ihn irrtümlich mit dem gleichnamigen jüngeren Bruder Hermanns; Bernotat, Erbbegräbnis, S. 36.
Nachweise
- Notariatsinstrument vom 24. Februar 1580, Protokoll vom 4. Juli 1581; HStAH Hann. 27 Hildesheim, Nr. 643/3, Bl. 1182v u. 1170v.
- Bernotat, Erbbegräbnis, S. 27 (nach Notariatsinstrument).
Zitierhinweis:
DI 96, Lkr. Northeim, Nr. 19† (Jörg H. Lampe, Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di096g017k0001909.
Kommentar
Der Verstorbene war mit großer Wahrscheinlichkeit in der Grabkapelle beigesetzt, in der im Jahr 1581 keine Grabplatten (mehr?) gefunden wurden; vgl. Nr. 55. Gottschalk von Plesse, Sohn Hermanns, ist urkundlich von 1340 bis 1367 nachzuweisen.3) Zu noch heute erhaltenen Totenschilden vgl. Nr. 66.