Inschriftenkatalog: Landkreis Northeim

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 96: Lkr. Northeim (2016)

Nr. 309 Düderode, St. Petri 1646

Beschreibung

Grabplatte für Ludolf von Oldershausen. Stein. Aufgestellt im Turmuntergeschoss gegenüber dem Eingang. Inschrift A umlaufend um den Stein; die obere Schmalseite ist bei der Jahreszahl und rechts beschädigt mit Textverlust. Über der Mitte der Platte ein Puttenkopf, darunter Inschrift B; die oberste und die drei unteren Zeilen sind zentriert angeordnet. Beide Inschriften erhaben in vertiefter Zeile. In den Ecken der Platte vier Vollwappen mit den vertieften Beischriften C, durch hineinragende Teile der Wappen unterbrochen.

Maße: H.: 178,5 cm; B.: 75,5–81 cm; Bu.: 4,5 cm (A), 3,5 cm (B), 3 cm (C).

Schriftart(en): Kapitalis mit Versal-A.

Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (Lara-Sophie Räuschel) [1/3]

  1. A

    ANNO 1[6]46a) DEN · [22]b) · [….] / IST IM HERRENS CHRISTO SELIGLICH ENDSCHLAFFEN DE WOL / EDEL GEBORNE STRENGE / VEST VND MANHAFFTE LUDOLPH VON OLDERSHAVSEN DEM GOTT GNADE

  2. B

    PSALM · 73 · / HERR WEN ICH NVR DICH / HABE SO FRAGE ICH / NICHTS NACH HIMM(EL) · VND / ERDEN VND WEN MIR GLECH / LEIB VND SELE VERSCHMACHT / SO BISTV DENNOCH ALZEIT / MEINES HERZEN / TBOSTc) VND / MEIN THEIL · 1)

  3. C
    D(IE) · // V(ON) · O(LDERSHAVSEN) ·  D(IE) · V(ON) // · K(LENCKE) 
    D(IE) · V(ON) // H(ANSTEIN) ·  D(IE) · V(ON) // · S(ALDERN) 
Wappen:
Oldershausen2)Klencke4)
Hanstein3) Saldern5)

Kommentar

Die Schrift von Inschrift A ähnelt der auf älteren Grabplatten und Epitaphien aus den Jahren 1590 bis 1625;6) die gebogene Cauda des G setzt außen am senkrecht hochgeführten Bogenende an. In Inschrift B sind die Verzierungen an den Initialen bemerkenswert, so der Haken am oberen Bogenende des D in den beiden Beischriften auf der linken Seite, oder die stark geschwungenen Schrägbalken des K.

Ludolf von Oldershausen ist im Alter von 24 Jahren an der „roten Ruhr“ gestorben.7)

Textkritischer Apparat

  1. 1[6]46] Von der ersten 6 ist nur noch der lang ausgezogene Bogen als Schatten erhalten.
  2. [22]] Die unteren Reste der Bögen und der Balken sind zu erkennen.
  3. TBOST] Haufehler statt TROST.

Anmerkungen

  1. Ps. 73,25–26.
  2. Wappen Oldershausen (quadriert, 1. u. 4. neun Rosen, 3:3:3). Vgl. Siebmacher/Hefner, Wappenbuch, Bd. 2, Abt. 9, S. 14 u. Tafel 15.
  3. Wappen Hanstein (drei Mondsicheln 2:1). Vgl. Siebmacher/Hefner, Wappenbuch, Bd. 2, Abt. 9, S. 8 u. Tafel 9.
  4. Wappen Klencke (Kammrad). Vgl. Siebmacher/Hefner, Wappenbuch, Bd. 2, Abt. 2, S. 6 u. Tafel 4.
  5. Wappen Saldern (Rose). Vgl. Siebmacher/Hefner, Wappenbuch, Bd. 6, Abt. 11, S. 50 u. Tafel 29.
  6. Vgl. die Einleitung, Kap. 8.4.
  7. Düderode, S. 162.

Nachweise

  1. Düderode, S. 162.
  2. Müller, Kirchen und Kapellen, S. 23.

Zitierhinweis:
DI 96, Lkr. Northeim, Nr. 309 (Jörg H. Lampe, Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di096g017k0030900.