Inschriftenkatalog: Landkreis Northeim
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 96: Lkr. Northeim (2016)
Nr. 275† Hardegsen, St. Mauritius 1634
Beschreibung
Epitaph für Katharina Pape, geborene Straube. Die Verteilung der Inschriften A und B geht aus der Beschreibung von 1751 nicht hervor. Das Epitaph ist vermutlich beim Abbruch des Kirchenschiffs im Jahr 1768 zerstört worden.
Inschrift nach HStAH Hann. 74 Northeim, Nr. 607 (Nro. 9).
- A
Die viel Ehr und Tugend reiche Frau Catharina Papen gebohren Straubin starb den 18. Aug(usti) A(nn)o 1634 derer Selen Gott gnedig sey
- B
Vita puerperio mihi tollitur Ardor in illo Constabilire tuam chare marite domum Et factum est cessit tibi filia deficit vxor Filiolae mater deficit ipsa tuae Alterius sic vita mihi mors extitita) Immo Vita mihi alterius vita perennis erat Chare marite vale vos pignora chara valete Vivite Dum vita est Coelica vita mihi est
Übersetzung:
Das Leben wird mir durch eine Niederkunft genommen. Mein ganzes Streben war dabei, dein Haus, lieber Gatte, zu festigen. Und so ist es gekommen: Gewonnen hast du eine Tochter, verloren hast du die Gattin. Die Mutter deines Töchterleines ist selbst zugrunde gegangen. So ist mir das Leben eines anderen zum Tod geworden. Nein, vielmehr bereitete mir das Leben eines Anderen das ewige Leben. Lieber Gatte, leb wohl! Ihr lieben Kinder, lebt wohl! Lebt, so lange das Leben währt. Himmlisches Leben habe ich. (B)
Versmaß: Elegische Distichen (B).
Textkritischer Apparat
- extitit] existit HStAH Hann. 74 Northeim, Nr. 607; danach Grote.
Anmerkungen
- Vgl. Lippelt, Hoheitsträger, S. 420 (zu Henning Straube); Lechte, Hardegsen, S. 56.
- Vgl. Lechte, Hardegsen, S. 51f. u. 305. Domeier, Hardegsen, S. 32 u. 83.
Nachweise
- HStAH Hann. 74 Northeim, Nr. 607 (Nro. 9).
- Grote, Denkmalpflege, S. 38 (nach HStAH Hann. 74 Northeim, Nr. 607).
Zitierhinweis:
DI 96, Lkr. Northeim, Nr. 275† (Jörg H. Lampe, Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di096g017k0027509.
Kommentar
Katharina Straube (1600–1634), Tochter des Hardegser Amtmannes Henning Straube, der später in Harste wirkte,1) heiratete 1620 den Schatzeinnehmer und späteren Kriegsrat Jakob Arend Pape (um 1590–1646), der 1622 zusammen mit dem ersten Burgmannshof in Hardegsen auch das Erbbegräbnis des Kanzlers Johann Jagemann (1552–1604) in St. Mauritius von dessen Sohn Julius Jagemann erworben hatte.2) Zu Jakob Arend Pape vgl. Nr. 306. Zu einer früheren Klage über den Verlust der Frau bei der Geburt eines Kindes vgl. Nr. 182.