Inschriftenkatalog: Landkreis Northeim

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 96: Lkr. Northeim (2016)

Nr. 266† Bad Gandersheim, Fronhof 1626 od. früher

Beschreibung

Torsturz an einem früheren Schuppen. Darauf ein Wappenschild und die Inschrift A. Die Initialen B des Erbauers im Wappen. Die gesamte Hinterhofbebauung an der Straße „Fronhof“ wurde in den letzten Jahrzehnten ersetzt.

Inschrift nach Kdm.

Schriftart(en): Kapitalis1)

  1. A

    SUMTIBUS JOACHIMI DHONEN CAN(ONICI) ECCL(ESIAE) GAND(ERSHEIMENSIS)

  2. B

    J(OACHIM) D(HONEN)

Übersetzung:

Auf Kosten von Joachim Dhone, Kanonikus der Gandersheimer Kirche, (errichtet).

Wappen:
Dhone2)

Kommentar

Joachim Dhone studierte seit 1594 in Helmstedt3) und war, wie sein Vater, der Stiftsprediger Tilemann Dhone (1539–1599), seit 1596 Kanonikus sowie seit 1619 Senior des Kanonissenstiftes Gandersheim. Seit Mitte 1600 residierte Joachim Dhone in Gandersheim; er starb am 2. August 1626. Seine Witwe Katharina Puster überlebte ihn bis 1670.4) Die beschädigte Grabplatte des Joachim Dhone, die sich laut Goetting im Heimatmuseum Gandersheim befand,5) ist dort nicht auffindbar.6)

Anmerkungen

  1. „Antiqua“ laut Kdm., womit der Bearbeiter Steinacker immer die Kapitalis bezeichnet.
  2. Wappen Dhone (zwei gekreuzte Hirschstangen). Beschreibung nach Kdm. Kreis Gandersheim, S. 220. – Trotz des übereinstimmenden Wappeninhalts und der Namensähnlichkeit ist kein Zusammenhang der bürgerlichen Familie Dhone – bereits der mutmaßliche Großvater Johann Dhone war herzoglicher Beamter in Gandersheim; Goetting, Kanonissenstift Gandersheim, S. 443 – mit der aus Böhmen stammenden Familie der Burggrafen von Donin (heute: zu Dohna) zu erkennen; vgl. Nr. G36, Anm. 4.
  3. Matrikel Helmstedt, S. 112, Nr. 23.
  4. Vgl. Goetting, Kanonissenstift Gandersheim, S. 443f. u. 453f.
  5. Ebd., S. 454.
  6. E-Mail von Manfred Koch vom Heimatmuseum Gandersheim, 12.06.2015.

Nachweise

  1. Kdm. Kreis Gandersheim, S. 220.

Zitierhinweis:
DI 96, Lkr. Northeim, Nr. 266† (Jörg H. Lampe, Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di096g017k0026600.