Inschriftenkatalog: Landkreis Northeim
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 96: Lkr. Northeim (2016)
Nr. 263 Salzderhelden, St. Jacobi 4. V. 16.–1. V. 17. Jh.
Beschreibung
Grabplatte eines Mannes. Stein, Fragment. In einer dreibogigen Nische ist der mit Mühlsteinkragen und einem faltenreichen Umhang bekleidete Verstorbene abgebildet; das bärtige Gesicht ist fast vollständig abgeschlagen. In den vor der Brust zusammengelegten Händen hielt er einen ebenfalls abgeplatteten Gegenstand, Handschuhe oder eine Kladde. Die untere Hälfte der Platte fehlt. Die erhaben in vertiefter Zeile ausgeführte Inschrift ehemals sicher umlaufend, beginnend oben links. Erhalten ist nur der Schluss an der linken Längsseite.
Maße: H.: 86 cm; B.: 73 cm; Bu.: 5 cm.
Schriftart(en): Kapitalis.
Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (Jörg Lampe) [1/1]
[– – –VI] / [– – –] / [– – –] / [– – –] [SE]INES · ALTERS I[M] [.]2a) · IA[R]
Textkritischer Apparat
- [.]2] Von der fehlenden Ziffer vor der spitzen 2 ist unten ein offener Bogenrest zu erkennen; vermutlich eine 3 oder eine 5.
Anmerkungen
Zitierhinweis:
DI 96, Lkr. Northeim, Nr. 263 (Jörg H. Lampe, Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di096g017k0026306.
Kommentar
Die mit sehr breitem Strich ausgeführten Buchstaben zeigen ausgeprägte konische Verbreiterungen der Schaft- und Bogenenden, die Balkenenden sind schräg abgeschnitten, die gebogene Cauda des R läuft spitz zu; der Mittelteil des S ist verstärkt. Stilistisch dürfte der Stein aus der Zeit zwischen 1590 und 1620 stammen. Eine vergleichbare Schrift findet sich auf einem Epitaph aus dem Jahr 1596 in Salzderhelden (Nr. 194).
Angaben über den Verstorbenen lassen sich nicht machen. Es handelt sich der Kleidung nach (ein Umhang, nicht ein Talar) eher um einen Amtmann und nicht um einen Geistlichen.1)