Inschriftenkatalog: Landkreis Northeim

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 96: Lkr. Northeim (2016)

Nr. 246(†) Nörten-Hardenberg, Burg 1616

Beschreibung

Stein. Heute über dem 1842 errichteten spitzbogigen Eingangstor am Südende der Brücke. Auf dem Stein links in einer ovalen Kartusche ein von Rollwerk umgebenes Wappen, rechts ein liegender Hirsch. Am unteren Rand des Steins die vertiefte Inschrift, unterbrochen durch das Wappen. Der Stein ist links unten ausgebrochen, so dass am Anfang ein Verlust von einem Buchstaben möglich ist. Im Unterschied zu einem 1987 veröffentlichten Foto1) ist die Inschrift heute (April 2013) mit Ausnahme eines vertieften Buchstabens weitgehend verwittert. Lücke zufolge befand sich der Stein ursprünglich über dem Eingang zum „Rittersaal“ im ehemaligen Vorderhaus.2)

Inschrift ergänzt nach Hardenberg/Hardenberg.

Maße: H.: 66 cm; B.: 174 cm; Bu.: 6 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (Jörg Lampe) [1/1]

  1. [.] H // [F R O La)3) 1616]

Wappen:
Hardenberg4)

Kommentar

Wenn sich der Stein tatsächlich ursprünglich in einem Gebäude des Vorderhauses befand, müsste Hans Christoph von Hardenberg (1581–1645) der Bauherr gewesen sein.5) Bei einer Anbringung über dem Eingang zum Rittersaal wäre der Hirsch, der eindeutig nicht als Wappen gestaltet ist, wohl als Zeichen für adliges Jagdvergnügen zu sehen.

Textkritischer Apparat

  1. H. F. R. O. L. Hardenberg/Hardenberg u. Lücke; Mithoff liest anstelle des L ein I.

Anmerkungen

  1. Hardenberg/Hardenberg, Burg Hardenberg, S. 32 (Abb. oben).
  2. Lücke, Der Hardenberg, S. 9 („Jagdsaal“); ebd., S. 14f. als „Rittersaal“ bezeichnet. Bei Pröpper „Haus J“; Pröpper, Burg Hardenberg, S. 32. Zum heutigen Tor vgl. ebd., S. 33 („Toranlage N“).
  3. Vielleicht aufzulösen als: [.] H(ARDENBERG) // F(IERI) R(OGAVIT) O(PUS) L(AUDABILE): (N. von) Hardenberg ließ dies löbliche Werk errichten.
  4. Wappen Hardenberg (Eberkopf). Vgl. Siebmacher/Hefner, Wappenbuch, Bd. 2, Abt. 9, S. 8 u. Tafel 9. Das Wappen ist heute stark verwittert. Beschrieben bei Mithoff, Kdm. Göttingen und Grubenhagen, S. 96.
  5. Zu diesem vgl. Wolf, Hardenberg, Tl. 2, S. 144–151.

Nachweise

  1. Hardenberg/Hardenberg, Burg Hardenberg, S. 32 (mit Abb.).
  2. Mithoff, Kdm. Göttingen und Grubenhagen, S. 96.
  3. Lücke, Der Hardenberg, S. 9.
  4. Pröpper, Burg Hardenberg, S. 33 (ohne Inschrift) u. Tafel 31,2.

Zitierhinweis:
DI 96, Lkr. Northeim, Nr. 246(†) (Jörg H. Lampe, Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di096g017k0024606.