Inschriftenkatalog: Landkreis Northeim

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 96: Lkr. Northeim (2016)

Nr. 243 Gehrenrode, Kirche 1615

Beschreibung

Fenstersturz an der Westseite des Turms. Stein. Von der stark verwitterten und teilweise abgeplatzten dreizeiligen Inschrift, ursprünglich erhaben im vertieften Feld, konnte Steinacker bereits zu Anfang des 20. Jahrhunderts nur noch die Jahreszahl lesen. Reste sind dennoch zu entziffern. Die Namen wurden von Steinacker ergänzt nach dem Corpus bonorum von 1749.1)

Inschrift ergänzt nach Kdm.

Maße: H.: 36 cm; B.: 135 cm; Bu.: ca. 6 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

  1. [JODOCUS MÖLEMANN] IOHANES / DROGEN [HANS WISEN HANS JULGES2) / JACOB DRÖGEN] ANNO 1615

Kommentar

Jodocus Möhlmann aus Einbeck (1546/47–1615) wurde 1563 Mönch in Clus; nach einigem Zögern unterwarf er sich am 30. Oktober 1570 der evangelischen Klosterordnung von Herzog Julius. 1572 noch im Konvent, wurde er am 12. April 1573 als lutherischer Pastor in Gehrenrode eingeführt, wo er bis 1615 amtierte.3) Steinacker berichtet aus dem Corpus bonorum, dass der Zimmergeselle Clodt, der 1615 den Richtkranz aufsteckte, tot heruntergefallen sei, nachdem er ein Glas Wein zur Feier des Richtfestes ausgetrunken hatte.4) Ein Bartold Drögen stiftete in der Mitte des 17. Jahrhunderts einen Kelch für die Kirche in Gehrerode; vgl. Nr. 315.

Anmerkungen

  1. Kdm. Kreis Gandersheim, S. 229. Auch Brackebusch konnte 1878 außer der Jahreszahl und dem Namen Mölemann nichts lesen; StAW 142 N, Nr. 8.
  2. JULGES = Jürries; Kdm. Kreis Gandersheim, S. 229.
  3. Goetting, Benediktiner(innen)kloster Brunshausen, S. 299 u. 230. Vgl. Freist/Seebaß, Pastoren, Bd. 1, S. 86 u. Bd. 2, S. 207 (Nr. 2660).
  4. Kdm. Kreis Gandersheim, S. 229.

Nachweise

  1. Kdm. Kreis Gandersheim, S. 229.

Zitierhinweis:
DI 96, Lkr. Northeim, Nr. 243 (Jörg H. Lampe, Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di096g017k0024302.