Inschriftenkatalog: Landkreis Northeim

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 96: Lkr. Northeim (2016)

Nr. 230† Moringen, ehem. Kirche St. Martin 1611

Beschreibung

Gedenktafel für Jan (Johann) von Asche. Holz.1) Früher in der St.-Martin-Kirche gegenüber der Eingangstür. Auf der einen Seite das Vollwappen der Asche, darunter Inschrift A, auf der anderen Seite Inschrift B.2) Neben der vorliegenden hing eine zweite Tafel für den ebenfalls 1576 gestorbenen Bruder Cord von Asche; vgl. Nr. 231.

Inschrift nach Domeier, Moringen1.

  1. A

    Jaen von Ascha qui A(nno)a) 1576b) tranquille obdormivit estc) in hoc loco sepultus cui Deus sit propitius

  2. B

    Memoriae / Nobilitate generis atque virtutum splendore conspicui Viri Janid) ab Ascha Qui A(nno) MDLXXVI placide in Christo obdormivit Moringiae Prisco Nobilium Proavorum sanguine cretus Et propria celebris qui pietate fuit Insuper haud fracto qui Martia pectore bella Gessit pro coetus Christe salute tui Janus in hoc tumulo dictus cognomine ab Ascha Deponite) fragilis corporis ossa sui Pars melior coelo cunctorum oblita malorum Successit fruitur alloquioque Dei Conrad Schoppen me fecit fieri A(nno) 1611f) d(ie) 29. Jan(uarii)

Übersetzung:

Jan (Johann) von Asche, der im Jahr 1576 ruhig entschlief, ist an dieser Stelle begraben. Ihm sei Gott gnädig. (A)

Zur Erinnerung an den durch den Adel seines Geschlechts und den Glanz seiner Tugenden hervorragenden Mann Jan von Asche, der im Jahr 1576 in Moringen friedlich in Christus entschlief.

Er stammte aus uraltem Blut adliger Vorfahren und war durch seine eigene Frömmigkeit berühmt. Darüber hinaus führte er mit ungebrochenem Herzen tüchtige Kriege für das Heil deiner Gemeinde, Christus. Jan, mit dem Beinamen von Asche genannt, hat in diesem Grab die Gebeine seines zerbrechlichen Körpers gebettet. Sein besserer Teil ist, alle Übel vergessend, zum Himmel aufgestiegen und genießt nun den tröstenden Zuspruch Gottes.

Conrad Schoppe hat mich machen lassen im Jahr 1611 am 29. Januar. (B)

Versmaß: Elegische Distichen (B, PriscoDei).

Kommentar

Jan oder Johann von Asche starb laut Letzner wenige Monate vor seinem Bruder Cord am 8. Juli 1576.3) Conrad Schoppe (1565/66–1639), der mit Margarethe von Asche (1557–1625), der Tochter des Jan von Asche, verheiratet war, war Amtmann von Salzderhelden und ein großzügiger Stifter. Dazu sowie zu seinem und seiner Frau eigenen Grabdenkmälern vgl. Nr. 248, 285 u. 286.

Textkritischer Apparat

  1. A(nno)] anno Christi Grote.
  2. 1576] 157. Antiquitates; 15 . . HStAH Hann. 74 Northeim, Nr. 607.
  3. est] (et) Antiquitates; et HStAH Hann. 74 Northeim, Nr. 607; danach Grote.
  4. Jani] Jane HStAH Hann. 74 Northeim, Nr. 607; danach Grote.
  5. Deponit] Deposuit HStAH Hann. 74 Northeim, Nr. 607; danach Grote.
  6. 1611] 1161 Antiquitates; Druckfehler.

Anmerkungen

  1. Grote, Denkmalpflege, S. 3.
  2. Antiquitates Moringenses, S. 21.
  3. Letzner, Klösterchronik (Cod. Ms. Hist. 248), S. 877.

Nachweise

  1. Domeier, Moringen1, S. 143f.
  2. Domeier, Moringen2, S. 157f.
  3. Antiquitates Moringenses, S. 21f.
  4. HStAH Hann. 74 Northeim, Nr. 607.
  5. Grote, Denkmalpflege, S. 3 (nach Hann. 74 Northeim, Nr. 607).

Zitierhinweis:
DI 96, Lkr. Northeim, Nr. 230† (Jörg H. Lampe, Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di096g017k0023001.