Inschriftenkatalog: Landkreis Northeim

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 96: Lkr. Northeim (2016)

Nr. 194 Salzderhelden, St. Jacobi 1596

Beschreibung

Epitaph für Nikolaus Volkmar. Stein. Der Stein ist oben und an den beiden Längsseiten behauen, an der linken Seite mit Textverlust. Unter einem zentralen Rundbogen ein leicht vertieftes Inschriftenfeld. Inschrift A begann im linken Zwickel über dem Rundbogen, im rechten Zwickel zwei erhabene Buchstabenreste; die Inschrift wird fortgesetzt unter dem Rundbogen. Darunter, nach einem breiteren Zwischenraum, Inschrift B. Beide Inschriften erhaben in vertiefter Zeile, mit Stegen zwischen den Zeilen; an den Zeilenenden teilweise Trennstriche.

Maße: H.: 152–159 cm; B.: 61–64 cm; Bu.: 7,5 cm (A), 9,5 cm (A, über dem Rundbogen), 7–7,5 cm (B).

Schriftart(en): Kapitalis.

Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (Lara-Sophie Räuschel) [1/1]

  1. A

    [A(NN)O] // D(OMI)N[I]a) // · 1596 · / [D]IE · 6 · OCTOBRIS / [OB]IIT · PIVS · ET · PRV=/[D]ENS · SENEX · NI=/[C]OLAVS · VOLCMER / [DE] · CIVIBVS · HVIVS / [OP]PIDI · BENE·MERI=/[TV]S · CVIVS · ANIMAM / [HA]BEAT · IN PACE DEVSb)

  2. B

    ROM: 14 / [SI]VE · VIVIMVS / [SI]VE · MORIMVR / [D]OMINI · SVMVS1)

Übersetzung:

Im Jahr des Herrn 1596 am 6. Oktober starb der fromme und kluge Greis Nikolaus Volkmar, der sich um die Bürger dieser Stadt sehr verdient gemacht hat. Seine Seele möge der Herr in Frieden bei sich haben. (A) Rö. 14: Ob wir leben, ob wir sterben, so sind wir des Herrn. (B)

Kommentar

Die Balkenenden von L und E sind spornartig nach oben gezogen, die Balkenenden des T sind schräg abgeschniten, die Cauda des R ist geschwungen.

Henning Volkmar aus Salzderhelden, der von 1596 bis zu seinem Tod im Jahr 1609 Pastor in Willershausen (Lkr. Northeim) war, könnte ein Sohn des im hohen Alter verstorbenen Nikolaus Volkmar gewesen sein.2) Ein Johannes Volkmar aus Salzderhelden, der sich 1594 in Helmstedt immatrikulierte, wurde im Jahr 1600 Lehrer in seiner Heimatstadt.3)

Textkritischer Apparat

  1. D(OMI)N[I]] Der linke Schaft und der obere Teil des Schrägschaftes vom N sind zu erkennen.
  2. DEVS] Das S kleiner unter das V gesetzt.

Anmerkungen

  1. Rm. 14,8.
  2. Vgl. Meyer, Pastoren, Bd. 2, S. 513.
  3. Matrikel Helmstedt, S. 110, Nr. 27.

Zitierhinweis:
DI 96, Lkr. Northeim, Nr. 194 (Jörg H. Lampe, Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di096g017k0019401.