Inschriftenkatalog: Landkreis Northeim

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 96: Lkr. Northeim (2016)

Nr. 147† Northeim, St. Sixti 1575

Beschreibung

Grabplatte für den Pastor Johannes Sutel. Die Platte, die ursprünglich das Grab des Pastors vor dem Hochaltar der Sixti-Kirche bedeckte, wurde im Zuge der Renovierung von 1845/48 entfernt.1) Vermutlich ist sie dabei verlorengegangen.2)

Inschrift nach Hueg.

  1. A(nno) Chr(isti) 1575 26 Aug(usti) vocat(ionis) suae 45 JOHANNES SUTELIUS 20 annos op[– – –]

Übersetzung:

Im Jahr Christi 1575 am 26. August, im 45. Jahr seiner Berufung, (starb) Johannes Sutel, 20 Jahre (…).

Kommentar

Johannes Sutel, der 1504 in Altenmorschen in Hessen geboren wurde, war zunächst Rektor in Melsungen. Von 1530 bis 1537 wirkte er in Göttingen als Pastor an St. Nikolai und anschließend bis 1542 an St. Johannis; 1542 bis 1548 ging er nach Schweinfurt, kehrte aber von 1548 bis 1555 als Pastor an St. Albani nach Göttingen zurück.3) Von 1555 bis zu seinem Tod 1575 war er Pastor an St. Sixti in Northeim.4) Sein Enkel war der hauptsächlich in Hannover tätige Bildhauer Jeremias Sutel (1587–1631); vgl. Nr. 201. Der Anfang der Grabinschrift ähnelt dem Text zum Tod Sutels bei Lubecus.5)

Anmerkungen

  1. Vennigerholz, Beschreibung, Bd. 2, S. 90.
  2. Hueg, der 1926 einleitend zu seiner Edition der erhaltenen und verlorenen Inschriften der 1845/46 entfernten Kirchenausstattung schreibt, dass von den „Leichensteinen (…) garnichts erhalten“ sei, schreibt dem „Grabstein“ des Johannes Sutel dennoch eine Zugangsnummer des Museums (Nr. 1575) zu; Hueg, Leichensteine, S. 44 u. 73. Dabei dürfte es sich um einen Irrtum handeln, da Weigand die Platte 1934 nicht unter den in der Fabian-Sebastians-Kapelle am Markt ausgestellten Stücken aufführt. Laut Weigand waren alle „Leichensteine“ bis auf einen (Nr. 240) verloren; Weigand, Raum, bes. S. 18.
  3. Meyer, Pastoren, Bd. 1, S. 332, 328 u. 324.
  4. Meyer, Pastoren, Bd. 2, S. 209.
  5. Lubecus, Chronik von Northeim, S. 357; die Abschrift nennt den 28. August als Todestag.

Nachweise

  1. Hueg, Leichensteine, S. 73.

Zitierhinweis:
DI 96, Lkr. Northeim, Nr. 147† (Jörg H. Lampe, Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di096g017k0014708.