Inschriftenkatalog: Landkreis Northeim
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 96: Lkr. Northeim (2016)
Volksen, Marienkapelle 2. H. 15. Jh.
Beschreibung
Kelch. Silber. DI 42, Nr. 127 (16. Jh.?). – Der Kelch im Besitz der Gemeinde Negenborn-Volksen befand sich Mitte der 1990er Jahre in St. Jacobi in Salzderhelden, wo er für den Band Einbeck aufgenommen wurde. Heute befindet er sich, wie bereits im späten 18. Jahrhundert,1) wieder in der Kapelle von Volksen. Er wurde nach 1995 restauriert, wobei die falsche Anordnung der Schaftstücke und die Verdrehung des Nodus korrigiert wurden.
Der runde Fuß mit breitem Standring und profilierter Zarge geht von der flachen Sockelplatte steil ansteigend in den sechsseitigen Schaft über. Zwischen den mit Strichen und floralen Mustern geschmückten Schaftstücken der mit stark vertieften gotischen Mustern verzierte Nodus; auf den Rotuli verteilt die vor glattem Hintergrund gravierte Inschrift. Auf dem Fuß auf gegenüberliegenden Seiten aufgenietet ein Kruzifix und ein vergoldetes Medaillon mit einer Kreuzigungsgruppe. Die Kuppa ist neu.
Maße: H.: 17,5–17,6 cm; Dm.: 12,4 cm (Fuß), 9,9–10,1 cm (Kuppa); Bu.: 0,6 cm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel.
i h e s v sa)
Textkritischer Apparat
- o i b . o v ; mit dem Schluss-s beginnende Abzeichnung im Pfarrbuch Negenborn, S. 84.
Anmerkungen
- Pfarrbuch Negenborn, S. 84 (1796).
- Eine ausgeprägte Gitterschrift weist auch der aufgrund weiterer Kriterien in das frühe 16. Jahrhundert zu datierende Kelch in Bodenwerder auf; vgl. DI 83 (Lkr. Holzminden), Nr. 48.
Nachweise
- Pfarrbuch Negenborn, S. 84.
- Mithoff, Kdm. Göttingen und Grubenhagen, S. 146 (s. v. Negenborn).
Kommentar
An der gitterartigen Schrift fallen die stark verzierten, dornartigen Sporen auf; beide s sind rund. Der Schrifttypus spricht für eine Entstehung in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts.2)