Inschriftenkatalog: Landkreis Northeim
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 96: Lkr. Northeim (2016)
Nr. 7† Fredelsloh, Klosterkirche St. Blasius u. Maria 1291
Beschreibung
Glocke. Laut Letzner im Turm der Klosterkirche. Bei Domeier Mitte des 18. Jahrhunderts noch als dort hängend genannt; er zitiert die Inschrift offenbar nach Letzner.1) 1862 wird die Glocke nicht mehr aufgeführt.2)
Inschrift nach Letzner.
Anno Christi 1291 . 9. Idus Nouemb(ris)3)
Anmerkungen
- Letzner, Dasselische Chronik, 7. Buch, fol. 131v. Domeier, Moringen2, S. 185.
- Vgl. Both, 850 Jahre Fredelsloh, S. 132f.
- 5. November.
- Vgl. UB Fredelsloh, Nr. 64, 66 u. 67. Both, 800 Jahre Klosterkirche, S. 36f.
- Vgl. Both, 850 Jahre Fredelsloh, S. 132.
- Vgl. Staatskalender 1825, S. 355; 1826, S. 358; 1827, S. 365 (Klosterverwalter: Amtsassessor Dieterichs); 1828, S. 496; 1829, S. 504; 1830, S. 510; 1831, S. 514. Im Laufe des Jahres 1831 übernahm Osthaus die Pacht des Klostergutes Wöltingerode; ebd., 1832, S. 530f.
Nachweise
- Letzner, Dasselische Chronik, 7. Buch, fol. 131v.
- Domeier, Moringen1, S. 160.
- Domeier, Moringen2, S. 185 (nach Letzner?).
- Mithoff, Göttingen und Grubenhagen, S. 60.
- Both, 850 Jahre Fredelsloh, S. 132 (beide nach Letzner).
Zitierhinweis:
DI 96, Lkr. Northeim, Nr. 7† (Jörg H. Lampe, Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di096g017k0000704.
Kommentar
Letzner hat die Jahreszahl zweifellos in arabische Ziffern umgesetzt. Zu einer ähnlichen Form der Tagesangabe vgl. Nr. 4. Auch die Verwendung der von Letzner häufig gebrauchten Formel Anno Christi, die vor 1450 sonst nicht zu belegen ist, dürfte auf eine Anpassung durch den Chronisten zurückzuführen sein; vgl. Nr. 60. Die früheste sicher belegte Verwendung im vorliegenden Bestand ist im Jahr 1567 (Nr. 147).
1289 wurde die Klosterkirche durch einen Brand stark beschädigt, wie aus drei Ablassbriefen – der erste stammt vom 15. März 1290 – hervorgeht.4) In der Folge könnte auch die Glocke gegossen worden sein. Als größte Glocke der Kirche wird 1862 eine genannt, die laut Inschrift im Auftrag der Klosterkammer und des „Amtmannes F. E. Osthauer“ gegossen wurde.5) Franz Egon Osthaus, so der tatsächliche Name, war Domherr des Heilig-Kreuz-Stiftes in Hildesheim gewesen. 1824/26 war er mit der Wahrnehmung der Aufgaben des Klosteramtmanns in Fredelsloh beauftragt; von 1828 bis 1831 ist er als Pächter des Klostergutes verzeichnet.6) Die Glocke von 1291 wurde also möglicherweise um 1825 umgegossen.