Inschriftenkatalog: Landkreis Luwigsburg
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 25: Lkr. Ludwigsburg (1986)
Nr. 26† Oberstenfeld, ehem. Stiftskirche St. Johannes d. T. 1332
Beschreibung
Grabplatte des Pfründners Albrecht (Albert). Rechteckige Platte mit Randinschrift, die zwischen Linien umlief. Im Mittelfeld ein gotisches Kreuz. Der Stein wurde um 1837 vom Oberstenfelder Stiftsprediger Sigel abgezeichnet und war damals an den Ecken rechts unten und links oben beschädigt. Er ging vermutlich 1888/91 verloren, als die Kirche purifiziert wurde.
Schriftart(en): Gotische Majuskel.
ANNO· DOMINI / M·CCC·XXX·II· OBIIT· ALBERTVS / P(RAE)BE(N) DARIVS / ECC(LESIA)E· P(RO)XI(M)A· DDNIOARN:a) MARTINI
Übersetzung:
Im Jahre des Herrn 1332 starb Albert, Pfründner dieser Kirche … nächst . . . . . . Martini.
Textkritischer Apparat
- So die Abzeichnung. Vermutlich liegt eine Fehllesung vor. Das R ist retrograd gezeichnet.
Anmerkungen
- Mehring, in: WürttVjH. 6 (1897) 252.
- Heß, Stift Oberstenfeld, in: ZWLG 9 (1949/50) 60. – Mehring a. a. O. 304.
- Mehring a. a. O. 282 (Sept. 13), 286 (Nov. 7).
- Verhältnis von Höhe zu Breite etwa 3:2.
Nachweise
- Sigel, in: WürttLBStuttgart, Cod. hist. F 955, Anh. Fasc. 4.
Zitierhinweis:
DI 25, Lkr. Ludwigsburg, Nr. 26† (Anneliese Seeliger-Zeiss und Hans Ulrich Schäfer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di025h009k0002603.
Kommentar
Als Pfründner wurde in Oberstenfeld einer der beiden Priester bezeichnet, die zum Stift gehörten.1 Da kein Martinsaltar nachweisbar ist2, muß vermutet werden, daß die drei letzten Worte den Todestag nennen, wenn auch der genaue Wortlaut nicht wiederherzustellen ist. Möglicherweise ist aufzulösen proxima dominica (ante?), dann käme als Datum der 8. November in Betracht. Der Oberstenfelder Nekrolog kennt zwei verschiedene Pfründner mit Namen Albert (Albrecht).3 Einer von ihnen starb am 7. November, vier Tage vor dem Martinstag; auf ihn dürfte sich die vorliegende Inschrift beziehen. Der Buchstabenbestand zeigt eine leicht gestreckte Form der gotischen Majuskel.4 Bemerkenswert ist das mandelförmige M, dessen beide Bögen geschlossen sind.