Inschriftenkatalog: Landkreis Luwigsburg

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 25: Lkr. Ludwigsburg (1986)

Nr. 675 Marbach am Neckar, ev. Pfarrkirche St. Alexander 1648

Beschreibung

Grabplatte des Johann Bernhard Moser von Filseck. Innen an der Westwand des Schiffes, vierter Stein von links. Platte aus grauem Sandstein mit Umschrift (A). Im Mittelfeld oben Vollwappen, unten Rollwerktafel mit Devise (B). Der Stein lag bis 1928 im Kirchenfußboden, er ist leicht abgetreten.

Maße: H. 183, B. 87, Bu. 6 (A), 3 (B) cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

© Heidelberger Akademie der Wissenschaften [1/1]

  1. A

    ANNO · 1648 · DEN · 4 DECE(M)B/RIS · STARB · DER · WOLL · EDLE · GEESTRENGE · JOANNES / · BERNART · MOSER · / VON · FILSECK · SEINES · ALTERS · 48 · DEM · GOT · GNAD

  2. B

    SCHLECHT · VNT / GERECHT ·

Wappen:
Moser von Filseck

Kommentar

Der Vater des Verstorbenen war Bernhard Moser von Filseck (1569–1619), württembergischer Forstmeister zu Kirchheim unter Teck (Lkr. Esslingen), seine Mutter Barbara eine Tochter des württembergischen Kammerrates und Landeshistorikers Balthasar Mitschelin. Johann Bernhard war Königsbronner Pfleger zu Reutlingen und bewohnte seit 1637 das sog. Schlößle in Steinheim an der Murr, das sein Vetter Johann Caspar Mitschelin 1624 erbauen ließ.1 Er wurde in der Gruft der Alexanderkirche beigesetzt, weil in Steinheim Ortskirche und Klosterkirche zerstört waren.2 Der Stein stammt aus einer wohl in Marbach zu lokalisierenden Werkstatt.3 – In der Devise ist das Wort SCHLECHT im ursprünglichen Sinne ‚schlicht’ zu verstehen.4

Anmerkungen

  1. Jahreszahl 1624 auf dem Türsturz des Westportals.
  2. Pfeilsticker 1224, 1683, 2488; Faber 30 § 35; Bernhardt I 495ff., 499, 507; II 554; Bauser, Geschichte der Moser von Filseck 104f.; Scholl, Steinheim 106, Anm. 202, 203; Wendnagel, in: Heimatbuch der Stadt Steinheim an der Murr (1980) 179.
  3. Vgl. nrr. 624, 655, 662, 664, 667 aus der gleichen Werkstatt.
  4. Vgl. Dielitz, Wahl- und Denksprüche 286.

Zitierhinweis:
DI 25, Lkr. Ludwigsburg, Nr. 675 (Anneliese Seeliger-Zeiss und Hans Ulrich Schäfer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di025h009k0067506.