Inschriftenkatalog: Landkreis Luwigsburg

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 25: Lkr. Ludwigsburg (1986)

Nr. 673 Kleinbottwar (Stadt Steinheim a. d. Murr), ev. Pfarrkirche St. Georg 1647

Beschreibung

Grabplatte der Anna Catharina Megenzer von Felldorf geborene von Plieningen und ihres Sohnes Hans Conrad. Innen an der Südwand des Chores. Platte aus grauem Sandstein; im Feld oben querovale Rollwerktafel mit 4zeiliger Inschrift (A); darunter Allianzwappen in Lorbeerkranz. Den unteren Teil des Feldes füllt eine Rollwerktafel mit zwei 7zeiligen Schriftblöcken (B). Auf ihrem Rahmen oben Engelskopf, unten Todesembleme (Sanduhr, Totenschädel, Gebein). In den Ecken des Steins je ein Wappenschild mit Beischrift auf der Randleiste. Der Stein stand bis 1966 an der Außenwand der Kirche, er ist abgetreten, die Randleiste zum größten Teil weggebrochen und mit Zement ergänzt.

Maße: H. 175, B. 76, Bu. 1 (A), 2 (B, C, Wappenbeischriften) cm.

Schriftart(en): Fraktur (A, B), Kapitalis (Wappenbeischriften).

© Heidelberger Akademie der Wissenschaften [1/1]

  1. A

    Herr in Deine Händ Be/fehl ich meinen Gaisst du / hast mich erl[öst, Herr] / du Trewer Gott Psal(m) 311)

  2. B

    Anno D(omi)ni 1647. den / 8. Aprilis ist die Hoch Edell Geborne Ehr-/ Vnd Tugentsam Fraw Anna Catharinaa) / Megentzerin Von Velldorff Geborne Von / Plieningen Ihres . Alters im 21 Jahr Zue / Alten Schaubekh, Vormittag Zwischen 3 / vnd 4. Vhr, in Christo Seelig Entschlaffen // Als Zuvor in A(nn)o D(omi)nib) 1646. den 24 / Augusti Zwischen 2 vnd 3 Vhr, Vor=/mittag ihr Sohn Han(n)ß Conrad Mege(n)tz/er v(on) Velldorff, seines Alters 5. tag Zu / Altensch[aub]ekh, im Herrn Seelig Ver=/schiden, denen der Allmechtig Gott, an Je=/nem Grossen Tag ein Fröliche Vffersteung verleihen wolle. Amen.

 
Allianzwappen:
Megenzer von Felldorf Plieningen
   
Wappen mit Beischriften:
PLIENINGEN SIGE[LMANN]
[DACHENHAVSEN] [MEGENTZER]

Anna Catharina von Plieningen war mit Johann Caspar Megenzer von Felldorf verheiratet. Sein Grabstein (gest. 1656) ist eine schwächere Wiederholung des vorliegenden Grabsteins.2 Der Typus wurde in der Werkstatt Leonberg II um 1640/50 entwickelt und fand besonders nach 1650 noch weitere Verbreitung.3

Textkritischer Apparat

  1. Vorname in kursiver Minuskel.
  2. Zwei Worte in kursiver Minuskel.

Anmerkungen

  1. Ps. 31, 6.
  2. Erhalten im Chor der Kirche St. Georg zu Kleinbottwar. – Eine weitere Wiederholung ist nr. 679 für Christoph von Plieningen (um 1650?).
  3. Vgl. dazu Meißner, Kleinbottwar 12 mit Zuschreibung an den Besigheimer Steinmetzen Hans Jakob App und Einleitung S. XXXIX (zum Grabstein-Typus ‚Varnbüler von Hemmingen’).

Zitierhinweis:
DI 25, Lkr. Ludwigsburg, Nr. 673 (Anneliese Seeliger-Zeiss und Hans Ulrich Schäfer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di025h009k0067300.