Inschriftenkatalog: Landkreis Luwigsburg

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 25: Lkr. Ludwigsburg (1986)

Nr. 662 Marbach a. N., ev. Pfarrkirche St. Alexander 1635

Beschreibung

Grabplatte für Margareta Schlotterbeck geborene Herrmann. Stein des Conrad Tier aus dem Jahre 1466 in Zweitverwendung.1 Die jetzt sichtbare Schauseite trägt auf dem Rand eine umlaufende Inschrift zwischen Linien (A). Im vertieften Mittelfeld oben ein Wappen, unten eine Tafel mit 10zeiliger Inschrift (B); in den vier Ecken des Mittelfeldes sowie oben und unten Engelsköpfe. Der Stein ist abgetreten, Engelskopf links unten und Teile des Randes ausgebrochen (Buchstabenverlust).

Maße: H. 187, B. 91, Bu. 5,5 (A), 2,5 (B).

Schriftart(en): Kapitalis.

  1. A

    [M]ARGRETA HIESS DISE / MATRON VND WAR EIN SCHÖNE TVGENDKRON · / BEFAHL SICH IM TOD / GOTTES SOHN · STARB · A(NN)O 1635 · 9 SEPT(EMBRIS) IHRES ALTERS 28 IA[R]

  2. B

    SEPVLTVRA / MARGARETAE VXORIS IOSEPHI SCHLOTERBECKI / ANTISTITIS LOCI SPECIALIS / EA VTPIEa) IN TERRIS / VIXIT ET IN CHRISTO PIE / OBDORMIVIT / ITAEXa) GRATIA DOMINI / NOSTRI · IESV CHRISTI / AETERNA / BEATITATE / FRVITVR

Übersetzung:

Begräbnisstätte der Margareta, der Ehefrau des Joseph Schlotterbeck, Dekan dieses Ortes. So wie sie fromm auf Erden lebte und in Christus fromm entschlief, möge sie durch die Gnade unseres Herrn Jesu Christi die ewige Glückseligkeit genießen.

Wappen:
HausmarkeHerrmann

Kommentar

Margareta Herrmann war eine Tochter des Bachmüllers Peter Herrmann aus Berg (Stadtkreis Stuttgart). Sie wurde 1628 die dritte Ehefrau des Joseph Schlotterbeck; er war nach dem Studium Stiftsrepetent in Tübingen (seit 1616), Pfarrer in Vaihingen a. d. Enz (1620) und Stuttgart (1626), Dekan in Marbach (1632–56), evangelischer Abt zu Murrhardt (1651–66) und Maulbronn (1656–69) und Generalsuperintendent zu Maulbronn (1638–69).2 Der Stein stammt aus einer Werkstatt, die in Marbach zwischen 1625 und 1648 mehrfach nachweisbar ist.3

Textkritischer Apparat

  1. Keine Worttrennung im Original.

Anmerkungen

  1. Vgl. nr. 95.
  2. Zu den biographischen Daten Pfeilsticker 1430, 3451, 3477; Sigel 28, 11; 75, 8.
  3. Vgl. nrr. 624, 655, 664, 667, 675.

Nachweise

  1. Fiechter, Grabungsakten der Alexanderkirche, Nr. 13.

Zitierhinweis:
DI 25, Lkr. Ludwigsburg, Nr. 662 (Anneliese Seeliger-Zeiss und Hans Ulrich Schäfer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di025h009k0066205.