Inschriftenkatalog: Landkreis Luwigsburg

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 25: Lkr. Ludwigsburg (1986)

Nr. 648 Kleinbottwar (Stadt Steinheim a. d. Murr), ev. Pfarrkirche St. Georg 1631

Beschreibung

Grabplatte des Georg von Plieningen. Innen an der Südostwand des Chores, zweiter Stein von links. Sandsteinplatte mit Umschrift (A). Im Mittelfeld oben Allianzwappen im Lorbeerkranz, darüber ein Engelskopf. Unten 9zeiliger Schriftblock (B). In den Ecken je ein Wappenschild mit Beischrift auf Schriftband. Abtretungsspuren.

Maße: H. 183, B. 96, Bu. 3 (A), 2,5 (B) cm.

Schriftart(en): Fraktur.

© Heidelberger Akademie der Wissenschaften [1/1]

  1. A

    ANNO DO(MI)NI · M · DCXXXIa) den 5 July ist / seliglich entschlaffen der Wol, Edel vnd Gestreng Georg von Plieningen vf Newen Schaubeckh vnnd / Hohenstein seligster gedächtnus Deßen Leichnam / alhie begraben sambt der Seelen in Gottes Handt einer Frölichen Vhrstend erwartet Ammen.

  2. B

    Ich weiß das mein Erlößer lebt vnnd er / würdt mich hernach auß der Erden auff / erwecken Vnnd werde darnach mit / dießer meiner Haut vmbgeben werde(n) / Vnnd werde in meinem Fleisch Gott / sehen Denselben werde ich mir / sehen Vnnd meine Augen werd=/ en Ihn schauwen vnd kein Fremb=/ der Hiob 19 V(ers) 251)

 
Wappen:
Plieningen Adelmann
   
Wappen mit Beischriften:
Plieningen Adelmann Von Adel/mannsfelden
Dachenhaußen Zeyßkheim
Die Wappen beziehen sich auf die Eltern des Verstorbenen und auf diejenigen seiner Ehefrau Maria Adelmann von Adelmannsfelden, mit der er seit 1623 verheiratet war. Georg von Plieningen (geb. 1597) nahm nach Jurastudium und Bildungsreise nach Lyon Kriegsdienste unter Markgraf Georg Friedrich von Baden-Durlach und erhielt 1628 von seinem Vater Schloß Neuenschaubeck in Kleinbottwar mit dem zugehörigen Anteil am württembergischen Lehen Kleinbottwar2; der Besitz in Hohenstein (Stadt Bönnigheim) stammt ebenfalls aus Familienerbe.3 Georg starb durch einen Sturz vom Pferd.4 Der Grabstein konnte wegen der Wirren des Dreißigjährigen Krieges erst im November 1633 aufgelegt werden.

Textkritischer Apparat

  1. In Kapitalis.

Anmerkungen

  1. Hiob 19, 25–27.
  2. Frdl. Mitteilung von Frau Christine Bührlen-Grabinger. Vgl. Meißner, Kleinbottwar 11f.
  3. Ebd. 9f.; vgl. nr. 343.
  4. Ebd. 12.

Zitierhinweis:
DI 25, Lkr. Ludwigsburg, Nr. 648 (Anneliese Seeliger-Zeiss und Hans Ulrich Schäfer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di025h009k0064809.