Inschriftenkatalog: Landkreis Luwigsburg

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 25: Lkr. Ludwigsburg (1986)

Nr. 643 Benningen am Neckar, Hirschmannshof, Ludwigsburger Str. 7 1630

Beschreibung

Bauinschrift des Melcher (Melchior) Hirschmann und seiner Ehefrau. Heute im Hof des Gebäudes abgelegt, ursprünglich außen in der Hofmauer links neben dem Torbogen. Rechteckiger Sandsteinquader, im Feld Rollwerktafel mit 4zeiliger Inschrift. In den oberen Ecken je ein Wappen. Der Stein wurde 1940 renoviert, 1979 aus der Mauer herausgenommen.1

Maße: H. 73, B. 138, Bu. 6 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

© Heidelberger Akademie der Wissenschaften [1/1]

  1. IM IAR · 1 6 · 3 0 · HADT · / MELCHER · HIRSCHMANN / VND · GERTRAVTA · SEIN · / HAVS · ERBVWEN

Wappen:
Hirschmann (redendes Wappen)2, unbekannt (6 Glockenblumen in Doppelhenkelkrug)

Kommentar

Melchior war der Sohn des Schultheißen zu Pflugfelden (Stadt Ludwigsburg); er wurde 1586 geboren, kam zwischen 1626/30 nach Benningen und war dort Schultheiß und Gastwirt. Er starb 1656. – Mauer und Torbogen stammen von einer ehemaligen Dreiseitenhofanlage, die Hofmauer war der Rest des ehemaligen Wohngebäudes, direkt unter dem Stein befand sich die Eingangstür. Die Ornamente des Torbogens gleichen denen am Rathaus zu Pleidelsheim.3 Möglicherweise kann die gleiche Werkstatt für den Bau des Hofes angenommen werden.

Anmerkungen

  1. Renovierungsinschrift auf der Tafel unten rechts REN(OVIERT) R(ICHARD) H(IRSCHMANN) 1940. Hirschmann (1894–1974) war ein direkter Nachkomme des Erbauers, Ehrensenator der Universität Tübingen.
  2. Nicht identisch mit dem Wappen des Johann Michael Hirschmann aus Großsachsenheim; vgl. nr. 417.
  3. Vgl. nr. 568.

Zitierhinweis:
DI 25, Lkr. Ludwigsburg, Nr. 643 (Anneliese Seeliger-Zeiss und Hans Ulrich Schäfer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di025h009k0064309.