Inschriftenkatalog: Landkreis Luwigsburg

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 25: Lkr. Ludwigsburg (1986)

Nr. 641 Kleinsachsenheim (Stadt Sachsenheim), ev. Pfarrkirche U. L. Frau 1630?

Beschreibung

Grabplatte des Johann Jakob Zweiffel. In der Turmhalle an der Westwand. Rechteckplatte aus graugelbem Sandstein; glatter Rand, im Feld oben Spruch (A) in Kartusche, darunter Medaillon mit zwei Wappen mit Helmen und Helmzieren, in der unteren Hälfte Inschrifttafel (B).

Maße: H. 187, B. 90,5, Bu. 3 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

© Heidelberger Akademie der Wissenschaften [1/1]

  1. A

    ORANDO IN DEVM / FLYa) MORIAR ·/

  2. B

    ANO CHRISTI M · DC · XXX / DEN 29 IVLY IST DER EHRNVEST / VND VORGEACHT HERR IOHAN / IAKOB ZWEIFFEL , VIL IARIGER / GEWESNER HOFFMEISTER DES / KLOSTERS RECHENSHOVEN / IN GOTT SEELIGLICH ZV KLEINEN / SACHSENHEIM VERSCHIDEN VND DEN / ERSTEN AVGVSTI HERNACH IN DIE / KIRCHEN ALHERO BEGRABEN WOR=/DEN DEM DER ALLMECHTIGE GOTT / EINE SELIGE VFFERSTEHVNG / ZVM EWIGEN SEELIGEN LEBEN / VERLEIHEN WOLLEN / AMEN · /

Übersetzung:

Indem ich zu Gott bete, werde ich glückselig sterben.

Wappen:
ZweiffelMoser von Filseck

Kommentar

Der Verstorbene war 1578 in Nördlingen als Sohn des dortigen Syndikus Rochus Zweiffel und der Anna, Tochter des Balthasar Moser von Filseck d. J., geboren.1 Er soll 1603–1614 und 1618–1633 Klosterhofmeister zu Rechentshofen gewesen sein.2 Daraus ergibt sich eine Unstimmigkeit gegenüber der vorliegenden Grabschrift, die als Todesdatum den 29. Juli 1630 nennt und Zweiffel zu dieser Zeit als nicht mehr im Amt befindlich bezeichnet.

Der Entwurf wiederholt einen Grabplattentypus der Werkstatt Leonberg II – vgl. die Grabplatte der Anna Maria Roesch (gest. 1628?) in Oßweil3 – allerdings ohne die Rahmung mit Arabesken-Flachwerk. Die Schrift zeigt Unsicherheiten in der Formgebung und Anordnung.

Textkritischer Apparat

  1. Vermutlich Kürzung für F(E)LI(C)I(TER).

Anmerkungen

  1. Faber, H. VIII (Bayersche Stiftung) 55; Bernhardt I 507.
  2. Pfeilsticker 3497. – Seine Witwe Margaretha heiratete 1636 in Esslingen einen Dr. Joh. Konrad Kreidenmann d. Ä.
  3. Vgl. nr. 637.

Nachweise

  1. Klemm, Grabschriften 1874, nr. 11, 42.

Zitierhinweis:
DI 25, Lkr. Ludwigsburg, Nr. 641 (Anneliese Seeliger-Zeiss und Hans Ulrich Schäfer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di025h009k0064103.