Inschriftenkatalog: Landkreis Luwigsburg

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 25: Lkr. Ludwigsburg (1986)

Nr. 608 Asperg, ev. Pfarrkirche St. Michael 1622

Beschreibung

Grabplatte des Schultheißen Balthasar Reiser (Reußer). Bis 1984 auf dem Friedhof an einer Böschungsmauer westlich der Kirche aufgestellt; jetzt im Langhaus, Nordwand. Hochrechteckige Platte aus gelbem Sandstein mit roten Einschlüssen; Umschrift (A), zwischen schmalen Stegen, im Feld in flachem Relief die Figur des Verstorbenen in weitem Mantel, in den vor dem Leib gekreuzten Händen unbekannter Gegenstand (Stab?); vor dem Unterkörper Vollwappen und Schriftkartusche (B); geflügelte Engelsköpfe oben in den Zwickeln. Linker Engel und Kopf der Figur ergänzt; Verwitterungsschäden.

Maße: H. 195, B. 112, Bu. 4,5 (A), 4,6 (B) cm.

Schriftart(en): Fraktur (A), Kapitalis (B).

© Heidelberger Akademie der Wissenschaften [1/1]

  1. A

    Anno Dominia) 1622 vff Sambstag Den 6. Aprilis / Abends zu 4 vhrn Starb In Gott seliglich Der Ernhafft vornem Balthas Reiser Schulthaiß zu Asperg Deßen / Leichn am Montags hernach vmb 12 vhr zu seiner Ruhe hieh(er) / gelegt worden , Seines Alters Im 67. vnd Im Amptb) Imb) 42 Jar Den wölle der liebe Gott mit frewd auferwecken · Amen /

  2. B

    · IOB : 19 · / ICH WAIS DAS MEIN ERLÖSER / LEBT , VND ER WIRDT MICH HER=/NACH AVS DER ERDEN / AVFERECKHEN /1)

Wappen:
Reiser

Kommentar

Ein Balthasar Reißer(us) oder Reußer war 1592 Schultheiß zu Asperg; vielleicht ist er mit dem 1579 in Tübingen inskribierten Balthasar Reiss Schorndorfensis identisch.2

Die Schriften sind sehr sorgfältig ausgeführt. Besonders die sehr feinlinige Fraktur hat auffällige Eigenheiten wie gebrochenes r und s, u mit ü-Punkten, nach rechts gebeugte Oberlängen.

Textkritischer Apparat

  1. Kürzungsstrich über m entbehrlich.
  2. Nachträglich unterhalb der Zeile eingefügt.

Anmerkungen

  1. Hiob 19, 25.
  2. Pfeilsticker 2448; Hermelink 190, 70.

Zitierhinweis:
DI 25, Lkr. Ludwigsburg, Nr. 608 (Anneliese Seeliger-Zeiss und Hans Ulrich Schäfer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di025h009k0060801.