Inschriftenkatalog: Landkreis Luwigsburg
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 25: Lkr. Ludwigsburg (1986)
Nr. 594 Unterriexingen (Stadt Markgröningen), Frauenkirche 1619?
Beschreibung
Grabplatte der Johanna von Sternenfels, geborene von Menzingen. Innen an der Nordwand des Langhauses, sechster Stein von links. Hochrechteckige Sandsteinplatte mit Umschrift. Im Mittelfeld oben Allianzwappen, in der Mitte eine für Schrift vorgesehene Tafel (leer), unten eine Maske. In den vier Ecken je ein Wappenschild. Der Stein wurde 1890/91 restauriert, die Schrift der Fußleiste nachgearbeitet.1
Maße: H. 179, B. 94, Bu. 4,5 cm.
Schriftart(en): Kapitalis.
Textkritischer Apparat
- Anfangsbuchstabe überhöht.
Anmerkungen
- Leutrum, Frauenkirche 25f.
- Vgl. DI. XX (Karlsruhe) nrr. 175, 227, 235, 244 (Bauinschriften in Menzingen).
- Vgl. nr. 593, ferner Bucelin II. 2. 302.
- Vgl. nrr. 572, 581. Eine Werkstattgleichheit bzw. sogar eine gewisse Serienproduktion ist in diesem Zeitraum auch für andere Adelsgeschlechter nachweisbar; vgl. DI. XXII (Enzkreis) S. XIX.
Nachweise
- Leutrum, Frauenkirche 37.
Zitierhinweis:
DI 25, Lkr. Ludwigsburg, Nr. 594 (Anneliese Seeliger-Zeiss und Hans Ulrich Schäfer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di025h009k0059408.
ANNOa) · DOMINI ⟨· 16·34 ·⟩ DEN ⟨· 1 · MARTI⟩ · IST · IN WARER ANRVFVNG · GOTES · CHRISTENLICHER · GEDVLT · IN · CHRISTO · ENTSCH/LAFEN · DIE · WOHL · EDLE · VND VIL/TVGENTSAME · FRAW · IOHANNA · VON · STERNENFELS · GEBORNE · VON · MENTZINGEN
Kommentar
Johanna von Menzingen wurde im Jahre 1562 geboren; ihre Eltern waren Peter von Menzingen und Ottilie von Rossau.2 Sie war die Ehefrau von Johann Adam von Sternenfels (gest. 1619) zu Zaberfeld, dessen Familie im Jahr 1596 halb Unterriexingen geerbt hatte.3 Auf seine Eltern Georg von Sternenfels und Ursula Margarete von Helmstatt beziehen sich die Wappen der linken Seite. Der Stein entspricht dem Grabstein des Ehemannes, zeigt aber auch in der Ausführung wie im Formular der Inschrift enge Verwandtschaft zu Unterriexinger Steinen aus dem zweiten Jahrzehnt des 17. Jahrhunderts.4 Vermutlich wurde er gleichzeitig mit dem Grabstein des Ehemannes in Auftrag gegeben; das Todesdatum ist nachgetragen.