Inschriftenkatalog: Landkreis Luwigsburg

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 25: Lkr. Ludwigsburg (1986)

Nr. 593 Unterriexingen (Stadt Markgröningen), Frauenkirche 1619

Beschreibung

Grabplatte des Johann Adam von Sternenfels. Innen an der Nordwand des Langhauses, fünfter Stein von links. Rechteckige Sandsteinplatte mit Umschrift (A). Im Mittelfeld oben Allianzwappen, darunter ein siebenzeiliger Schriftblock (B), unten eine Maske. In den vier Ecken je ein Wappenschild. Der Stein wurde 1890/91 restauriert, die Inschrift schwarz ausgezogen.1

Maße: H. 182, B. 92, Bu. 4 (A), 2,5 (B) cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

© Heidelberger Akademie der Wissenschaften [1/1]

  1. A

    ANNOa) · DOMINI · 1· 6 · 19 · DEN · 20 AVGVST / IST · IN · DEM · HEREN · CHRISTO · SELIGLICH · ENTSCHLAFFEN · DER · WOHL · EDEL ·/ VNND GESTRENG · IOHANN ·/ ADAM · VON · STERNEN FELS · ZV · ZABERFELD · DEM · GOT · GNÄDIG · AMEN

  2. B

    PSALM 31b) ·/ HER · TREWÖR · GOT · DES · LEBENS · PFORDT / MEIN · MORGEN · STERN · FELS · BVRG · VND · HORDT · / DER · MICH · VON · DER · HELLISCHEN · GLVT · / ERLESET · HAST · DVRCH · CHRISTI · BLVT / DIR · ICH · BEFEHL · IN · DEINE · HÄNDT / MEIN · GAIST · IN · MEINEM · LETSTEN · END2)

Wappen:
Allianzwappen:SternenfelsMenzingen
Ahnenwappen:SternenfelsMenzingen
HelmstattRossau

Kommentar

Johann Adam von Sternenfels zu Zaberfeld3 hatte durch testamentarische Verfügung der Margarete von Gemmingen, geborene von Remchingen (gest. 1596), die allodiale Hälfte von Unterriexingen – den ehemaligen Besitz der Schenken von Winterstetten – als freies Eigentum erhalten.4 Er begründete eine mehr als 100 Jahre blühende Linie in Unterriexingen.5 Das Allianzwappen bezieht sich auf seine Ehe mit Johanna von Menzingen (gest. 1634)6, die Eckwappen auf die Eltern des Ehepaares Georg von Sternenfels und Ursula Margarete von Helmstatt sowie Peter von Menzingen und Ottilie von Rossau.7

Textkritischer Apparat

  1. Anfangsbuchstabe überhöht.
  2. Zeile 3 cm hoch.

Anmerkungen

  1. Leutrum, Frauenkirche 25f.
  2. Ps. 31, 1–6 in freier Umdichtung. Die Wortfolge STERN FELS ist eine Anspielung auf den Geschlechtsnamen; der Psalm verwendet nur Fels und Burg.
  3. Namengebende Orte Sternenfels (Enzkreis) und Zaberfeld (Lkr. Heilbronn).
  4. Nach dem kinderlosen Tod des Jakob Christoph Schenk von Winterstetten (vgl. nr. 397) war der Besitz des 1584 an dessen Schwester Anna von Remchingen (nr. 421) gegangen, die ihn an ihre Tochter Margarete vererbte, deren Ehe mit Wolfgang Philipp von Gemmingen kinderlos blieb (Stocker, Gemmingen I 1, 83). Die Herren von Sternenfels waren erbberechtigt, weil die Mutter des Jakob Christoph Schenk von Winterstetten, Margarete Gremp (nr. 334), auch die Großmutter des Johann Adam von Sternenfels war, da sie in zweiter Ehe Walter von Sternenfels geheiratet hatte: Bucelin II. 2. Y; II. 2. I; Leutrum a. a. O. 54; Gabelkover, Genealogische Collectaneen, Stuttgart HStA, J 1 Nr. 154, Bü. 473.
  5. Leutrum a. a. O. 86.
  6. Vgl. nr. 594. Ihr Grabstein entspricht in der Ausführung dem ihres Ehemannes, beide Steine dürften werkstattgleich sein.
  7. Bucelin II. 2. 302.

Nachweise

  1. Leutrum, Frauenkirche 38.

Zitierhinweis:
DI 25, Lkr. Ludwigsburg, Nr. 593 (Anneliese Seeliger-Zeiss und Hans Ulrich Schäfer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di025h009k0059309.